Dokumentation (Beta)
Mit dem Auszug der Israelis aus dem Südlibanon sorgte der Ort Khiam für Schlagzeilen. Der Film handelt von dem Häftlingslager in Khiam, einem »gesetzlosen« Ort, an dem Willkür und Folter an der Tagesordnung waren. 1985 in der von Israel 1978 besetzten sogenannten Sicherheitszone eingerichtet, wurde es von Israels Hilfsmilizen, der Südlibanesischen Armee, verwaltet.
Die Protagonisten des Films, Sonia, Afif, Soha, Rajae, Kifah, Neeman verbrachten mehr als zehn Jahre in
dieser Hölle. Sie beschreiben das tägliche Leben im Lager: Wie man überleben kann, wenn man jahrelang in Isolationshaft in vier Wände auf 1 Meter 80 mal 80 eingesperrt ist. Oder wenn sich sechs Leute einen Raum von 2 Meter 25 mal 2 Meter 25 teilen müssen.
Aller elementaren Dinge des Lebens beraubt, schufen sie sich die Gefangen selber: klaubten sie heimlich zusammen und versteckten sie: kleine Stückchen Schnur, Wolle und Stein, Käserinden, Olivensteine, Abfälle. So machten sie sich
heimlich eine Nadel, einen Pinsel, Perlenschnüre aus Olivenkernen, Blumen, Skulpturen und ein Schachspiel....
Die Gefangenen entwickelten außerordentliche Produktionstechniken und tauschten sie untereinander aus, um miteinander kommunizieren, etwas erschaffen, Ungehorsam üben und dieses Gefühl, ein Mensch zu sein, behalten zu können, das solche Lager auszuradieren versuchen.
Diesem Dokument gelingt mehr als eine politische Verurteilung: eine metaphysische
Reflexion über den Lebenswillen des Menschen.
The name of Khiam has been front-page news since the withdrawal of the Israeli army from South Lebanon. Set up in 1985, in the security zone occupied by Israel since 1978, the detention camp of Khiam was run by Israel' auxiliary militia, the south Lebanon Army. Arbitrariness and torture prevailed in this place of »no-law«.
Sonia, Afif, Soha, Rajae, Kifah, Neeman spent more than ten years in that hell. They describe daily life in the camp: How to survive when locked up for years in
solitary confinement beween the four walls of a 1m 80 by 80 cell; or when six people have to share a 2.25 by 2.25 m room.
Deprived of basic necessities, the prisoners recreated them, picking up secretly and hiding bits of string, wood and stone, cheese wrappers, olive stones, garbage. That is how they contrived to produce secretly a neele, a pencil, strings of beads of olive stones, flowers, sculptures, a chess game …
The prisoners developped and exchanged extraordinary
production techniques to be able to communicate, to create, to disobey and to preserve that very sense of humanity which such a camp tries to eradicate.
This document – rather than a political condemnation – it attempts a metaphysical reflection on man’s willpower and wish to live.
Produktion: Abbrut Productions, 26 rue Bois le vert, F-75016 Paris, Frankreich, Tel. +33-1-45 24 28 30, Fax. +33-1-47 55 80 48, e-mail : abbrut@starnet.fr
Uraufführung: Januar 2001, Biarritz FIPA
Weltrechte: Idéale Audience, 6 rue de l’Agent Baiily, F-75009 Paris, Frankreich, Tel. +33-1-43 20 14 00, Fax +33-1-53 20 14 01, e-mail : ideale@ideale-audience.fr
BIO-Filmographie
Joana Hadjithomas, Khalil Joreige
Libanesische Filmemacher und Künstler. Gemeinsame Autorschaft und Produktion verschiedener Kurzfilme.
Viele Ausstellungen mit Video- und Foto-Installation, u.a. »Beyrouth, fictions urbaines« im Institut du Monde Arabe in Paris, »Wonder Beirut«.
Sie lehren Drehbuch-Schreiben und über die Ästhetik und Philosophie des Bildes im Institute of Scenic and Audiovisual Studies und an der St Joseph-Universität in Beirut.
Filme (Auswahl):
1999 AROUND THE PINK HOUSE
2000 KHIAM
(16. Internationales Dokumentarfilmfestival München)