Vertov erklärte die Kamera zum Kinoglaz, dem Kino-Auge, welches die bürgerliche Wahrnehmung der Welt durch das menschliche Auge in Frage stellen sollte: »Ich bin Kinoglaz. Ich bin ein mechanisches Auge. Ich, die Maschine, zeige euch die Welt so, wie nur ich sie sehen kann. Von heute an und in alle Zukunft befreie ich mich von der menschlichen Unbeweglichkeit.«
»Das Kino-Auge zeigt eine deutliche Affinität zu den Anschlägen, Plakaten, auch Zwischentafeln – das Streben der Kunstform Stummfilm nach der reinen Bilderfolge ohne Text macht Vertov nicht mit. (...) Hier dokumentiert die Kamera nicht mehr die Wirklichkeit, sondern sich selbst, ihr Wirken. Sie ist nicht – wie in Der Mann mit der Kamera – im Bild zu sehen. Eingetragen aber wird sie als sein blinder Fleck.« (Ekkehard Knörer)
Erster Langfilm von Dziga Vertov.