»Inspiriert durch Stendhals Buch „De l’Amour“ über den langsamen Prozess, wie sich die Liebe kristallisiert, beginnt der Dramatiker Jakob an einem Theaterstück zu arbeiten: zwei Paare treffen aufeinander, wobei sich herausstellt, dass die eine Frau und der andere Mann vor Jahren eine Beziehung hatten, die aufgrund ihres verlorenen Kindes in unaufgelöster Trauer und Bitterkeit endete. Dies haben sie ihren neuen Partnern aber nie erzählt. Auf einer Party bei einer Freundin hört er, schon im Gehen, wie eine Frau, die ihn offensichtlich betrachtet hat, ein Gedicht von Cesare Pavese, „Der Tod hat deine Augen“, rezitiert. Er merkt nicht nur, dass er mit seinem Stück nicht weiterkommt, weil er weibliche Gefühle und Reaktionen in der komplexen Situation, die er darstellen möchte, nicht kennt, sondern auch, dass ihn eigenartigerweise die Stimme der Frau, Claire, auf der Party nicht loslässt; seine Freundin arrangiert ein Treffen mit den beiden. Es stellt sich heraus, dass sie Schauspielerin ist und er macht ihr den Vorschlag zu versuchen, das Stück gemeinsam zu entwerfen, ohne irgendetwas über das Leben des anderen dabei zu erfahren. So beginne sie die Arbeit ohne zu ahnen, wie sehr auch damit während der Erfindung fiktiver Personen, eine „Kristallisation“ in ihrer Beziehung beginnt.« (Thomas Haaf)
Kristallisation | Werkstattkino | Sa. 12:00 (zu Gast: Regisseur Thomas Haaf) |