»Salma Zidane lebt in einem kleinen Palästinenserdorf in der Westbank. Sie ist 45, verwitwet, die Kinder sind aus dem Haus, Salma ist allein. Als der israelische Verteidigungsminister auf der anderen Seite der ›grünen Linie‹ ein Haus baut, geraten Selmas Zitronenbäume ins Visier der Personenschützer. Die Bäume stellen eine Gefahr dar. Sie können Terroristen verbergen und Bodyguards bei ihrer Arbeit behindern. Auf jeden Fall stehen die palästinensischen Zitronenbäume den gehobenen Sicherheitsbedürfnissen des mächtigen Ministers schlicht im Weg. Vor vielen Generationen sind die Zitronenbäume von Salmas Familie angepflanzt worden. Die Bäume, das ist Salmas Familiengeschichte. Salma nimmt sich einen Anwalt. Ziad Daud kämpft gegen eine Phalanx cleverer Militärjuristen, die von ganz oben gedeckt werden. Es ist ein ungleicher Kampf, der nicht leichter wird, als sich die 45-jährige Witwe in ihren zehn Jahre jüngeren geschiedenen Anwalt verliebt. Für ihre palästinensische Nachbarschaft ist das skandalös. Auf der anderen Seite der Begrenzung ist Salmas Kampf um die Bäume nicht unbemerkt geblieben. Die Frau des Verteidigungsministers, die mit dem politischen Aufstieg ihres Mannes immer einsamer und unglücklicher geworden ist, fühlt sich, je länger der ungleiche Kampf zwischen ihrem Mann und der palästinensischen Nachbarin andauert, immer stärker zu Salma hingezogen. Ein unsichtbares Band verbindet die ungleichen Frauen, die jede für sich am Beginn eines neuen Lebensabschnitts steht.« (58. Berlinale)