Liverpool

Argentinien/F/NL/E/D 2008 · 84 Minuten
Regie: Lisandro Alonso
Drehbuch: ,
Kamera: Lucio Bonelli
Darsteller: Juan Fernandez, Giselle Irrazabal, Nieves Cabrera u.a.

»Liverpool zeigt Farrel, einen etwa 45-jährigen Mann. Er ist Matrose, am Anfang sieht man ihn bei der Arbeit auf einem Contai­ner­schiff. Als der Hafen erreicht ist, geht er an Land; sein offenbar sämt­li­cher Besitz passt in eine große Reise­ta­sche. Wie ein entlas­sener Sträfling reist er durchs Land, das immer bergiger und kälter wird, schließ­lich verschneit: Pata­go­nien. Man glaubt zu spüren, dass ihn etwas belastet, dass die Spannung wächst; die Abwe­sen­heit von Glück oder Erleich­te­rung ist offen­kundig. Die Reise führt in Kneipen und Hotels. Was sich enthüllt, als der Mann ankommt, kurz dableibt und dann wieder abreist, ist eine Tragödie.« (Rüdiger Suchsland)

»Ein einsamer Mann, ein Kosmos aus einfachen, alltäg­li­chen Hand­griffen, die Wort­karg­heit, die Suche. Doch wo Alonso in seinen bishe­rigen Arbeiten die üppigen grünen Land­schaften der Pampa oder des argen­ti­ni­schen Nord­os­tens filmte, wo er Sex rau in Szene setzte und das Schlachten echter Tiere ohne Schnitt verfolgte, nimmt er sich jetzt, in den verschneiten, bergigen Weiten Feuer­lands, zurück. Seine Sensi­bi­lität für Farbe, für Licht, für Rhythmus und Details kommt dadurch umso besser zur Geltung.« (Cristina Nord)