Lola

Ein anschei­nend unbe­stech­li­cher und seriöser Mann, Flücht­ling aus dem Osten, übernimmt in den 50er Jahren das Baude­zernat einer deutschen Klein­stadt, in der eine korrupte Clique das Sagen hat. Als er sich in Unkenntnis ihres »Berufes« in eine Prosti­tu­ierte verliebt und sie schließ­lich heiratet, verwi­ckelt er sich in die Machen­schaften der auf ihre Vorteile bedachten Bürger. Seine Anpassung an das korrupte System führt zu einer tiefen Resi­gna­tion. Im Gewand einer populär erzählten Kolpor­tage-Geschichte legt Fass­binder die Moral der »Adenauer-Ära« bloß, wobei er auch Klischees und grellen Kitsch nicht scheut. Dabei steht die manie­rierte Insze­nie­rung der sati­ri­schen Absicht oft im Wege. (Zweiter Teil von Fass­bin­ders »Wirt­schafts­wunder-Trilogie« und beein­dru­ckendes west­deut­sches Debüt des Schau­spie­lers Armin Mueller-Stahl.)(Lexikon des Inter­na­tio­nalen Films)