The Longest Run

O pio makris dromos

Griechenland 2015 · 77 Minuten
Regie: Marianna Economou
Musik: Nikos Portokaloglou
Kamera: Chronis Pechlivanidis, Giannis Misouridis
Schnitt: Chronis Theoharis

»Jasim und Alsaleh sitzen als minder­jäh­rige Flücht­linge in einem grie­chi­schen Gefängnis ein. Aus Syrien respek­tive dem Irak kommend, wurden sie als „Illegale“ an der türkisch-grie­chi­schen Grenze aufge­griffen und warten nun auf ihren Prozess. Die Anklage gegen sie hat einen zusätz­li­chen (und gefähr­li­chen) Haken: Sie werden beschul­digt, selbst als Schleuser aktiv gewesen zu sein. Denn unter Androhung von Gewalt hat man sie einen Flücht­lings­trupp über die Grenze führen lassen, während die Menschen­händler dezent im Hinter­grund blieben. Werden Jasim und Alsaleh schuldig gespro­chen, droht ihnen eine sehr lange Haft­strafe, die Dauer obliegt dem Gericht.

Jasim ist praktisch noch ein Kind. Mit großen unschul­digen Augen blickt er um sich und versteht buchs­täb­lich gar nichts von dem, was ihm da wider­fährt. Alsaleh fungiert als „großer Bruder“ und gewährt oft Über­le­bens­hilfe. Souverän verknüpft Marianna Economou die Erzählung zweier singu­lärer Dramen mit der eines univer­salen Phänomens. Ihr Film setzt verste­hendes Mitgefühl frei – insofern, als man diesen Jungs nach den Zumu­tungen, die sie auf ihrer Flucht sowieso schon erlebt haben, eigent­lich nur noch eines wünscht: dass sie zu schlechter Letzt nicht an der Hart­her­zig­keit eines Justiz­be­amten zerbre­chen mögen.« (Ralph Eue · DOK Leipzig 2015)