»Ausgehend von eigenen Kindheitserinnerungen an die Hafenstadt Otranto auf der Apenninen-Halbinsel, erzählt Bene ein Ereignis im August 1480, als eine osmanische Flotte die Stadt einnahm und alle 800 Einwohner tötete.
Eine „Geschichte“ gibt es kaum, allein Handlungen, die symbolisch aufgeladen oder auch blühender Blödsinn sind und in definitiver Weise unterlegt mit Anton Karas und Puccini, Maurice Jarre und Verdi. Und prächtig sieht es aus, manchmal gediegen, manchmal feist, dann plötzlich campy oder trashy, theatralisch und dekadent und manchmal arg verstiegen. Poesie des Goldlamée. Melodram ohne Morgen, Erlösung im Exzess. Carmelo Bene wollte es seinem Vaterland kulturell so richtig derb besorgen, ihm den Melosmarsch blasen, und dies hat er getan.« (Olaf Möller)