Dokumentation (16mm)
»In abgelegenen, isolierten Regionen der Hauptinsel Santiago leben die Rabelados, die übrig gebliebenen Rebellen von Kap Verde, dem fast vergessenen Inselstaat, der 450 Kilometer westlich des Senegal im Atlantik liegt.
Als Ungläubige mit okkulten Riten wurden sie beschrieben; als Terroristen diffamiert, um sie in Konzentrationslager zu stecken oder ihre Chefs auf andere Inseln zu verschleppen. Ihre Eigenwilligkeit, ihre Ablehnung der Kirche und des Staates und ihr
Streben nach Autonomie sahen die Portugiesen als Vorboten des organisierten Widerstandes. In der Tat gibt es Gerüchte, dass sich Amilcar Cabral, die Symbolfigur des Unabhängigkeitskampfes, mit den Rabelados traf. Und die Fahne, die sie auch heute noch hochhalten, trägt das Wappen der Partei der Unabhängigkeit Kap Verdes und Guinea Bissaus.
Noch immer schicken sie ihre Kinder nicht in Schulen, zahlen keine Steuern und nehmen nur im Notfall einen öffentlichen Bus. Nicht in
Abhängigkeit zu geraten ist ihre oberste Maxime. Sie arbeiten selbständig als Bauern, Fischer oder Handwerker und akzeptieren keine Hilfsangebote von außen. Obwohl heute die Kirche, der Staat und die Bevölkerung die Rabelados vorsichtshalber meiden und gewähren lassen, ist ihre Lebensweise dennoch bedroht.
The Rabelados are living in isolated regions of the main island Santiago – they are the remaining rebellions of Cape Verde, the forgotten State, 450 kilometers west of Senegal in the Atlantic Ocean.
They were descriped as ›non-believing‹ with occult rituals; as terrorists defamed, they were brought to concentration camps or their chiefs were abducted to other island. Their unconventionality, their rejection of church and state and their effort to become
independent was from the portuguese seen as a sign of organized resistance. There are actual rumours that Amilcar Cabral, the sybolic figur of the fight for independence was meeting with the Rabelados. The flag which is still being held high is showing the shield of the Independent Party of Cape Verde and Guinea Bissau.
They are still refusing to send their children to school, they are not paying taxes, they would never go to a hospital and only drive a bus in case of emergency.
Most important is to stay independent. They work only for themselves as farmers, fishermen or handicrafter and they accept no presents.P>Produktion: Filmareal, Christian Drewing, Ludwigstr. 73 a, 70176 Stuttgart, Tel. +49-711-248 34 55, Fax +49-711-248 34 77, e-mail: info@filmareal.de
Co-Produktion: Filmakademie Ludwigsburg und Südwestrundfunk
Gefördert von: Medien- und Filmgesellschaft Baden-Württemberg
Uraufführung: Mai 2001, Internationales
Dokumentarfilmfestival München
BIO-Filmographie
Torsten Truscheit
Geboren 1966. Berufsausbildung zum Vermessungstechniker. Medienstudium an der Universität-GH-Siegen (Abschluss 1996). Arbeit als freier Cutter und Kameramann. Seit 1997 Aufbaustudium (Regie/Dokumentarfilm) an der Filmakademie in Ludwigsburg. Rabelados ist sein Abschlussfilm.
Filme:
1991/92 LUMEN, LUX, LUMIÈRE
1996/97 ÜBERSEHEN
1998/99 DER NEUNTE FRÜHLING
1999 IM NAMEN DES VOLKES – JVA HEIMSHEIM 1999 (zus. mit Dietmar Ratsch)
2000 RABELADOS – DIE GEWALTLOSEN REBELLEN DER KAPVERDISCHEN INSELN
Ana Rocha Fernandes
Geboren 1971 in Santiago auf den Kapverden. Arbeit als Lehrerin in Santiago. Architekturstudium in Deutschland (Abschluss 1998). Seit 1996 Arbeit an dokumentarischen Kurzfilmen. Verschiedene Filmprojekte mit Torsten Truscheit.
Filme:
1999 IM NAMEN DES VOLKES (Schnitt)
2000 RABELADOS«
(16. Internationales Dokumentarfilmfestival München)