»Von der Straße aus ist Li Eryangs „Republic“ kaum zu sehen, ein kleiner Raum, der zwischen den umliegenden Häusern als winziger Hohlraum übrig geblieben zu sein scheint. Aber so unscheinbar er von außen wirkt, so groß ist er von innen. Versteck, Homebase und Experiment zugleich. Mit viel Zeit und Leidenschaft, Tüchern und buntem Licht hat Eryang für sich und seine „Cosmic Bros“ einen Freiraum geschaffen. Wer vorbeikommt, kommt vorbei und wird zum Bürger einer Gesellschaft mit humanistischen Gesetzen. Das repressive Sozialkreditsystem der Volksrepublik bleibt draußen vor der Tür. Mit psychedelischer Musik und ein paar bewusstseinserweiternden Drogen lassen sich auf Sofa und Matratze Hippietum, Kapitalismus und Xi Jinping allesamt in Einklang bringen. Geld, das man zum Leben braucht, liegt unter einer kleinen Pyramide im Regal. Ein ökonomisches Wunder. Aber wie sich zeigt, gibt es selbst hier keinen short cut, weder in die Idylle noch in eine gerechte Gesellschaft. Das Experiment muss überarbeitet werden.« (Berlinale 2024)
Republic (OmeU) | Villa Stuck Interim | Sa. 16:00 (5. INSTAR Filmfestival) |