Dokumentation (35mm)
»Der britische Künstler Andy Goldsworthy ist auf der ganzen Welt durch seine plastischen Arbeiten mit Naturmaterialien bekannt – etwa mit Eis, Steinen, Blättern oder Zweigen. Einige seiner Arbeiten bleiben in der Landschaft bestehen, andere vergehen, schmelzen oder werden vom Wind weggeweht.
Was bleibt, sind Goldsworthys Fotografien. Sie sind seine Art, über seine oft sehr kurzlebigen Werke zu sprechen, und halten sie in der Vergänglichkeit der Zeit
fest.
Erstmals hat Goldsworthy erlaubt, seine Arbeit über einen längeren Zeitraum filmisch zu begleiten. In vier Ländern – Kanada, Schottland, Frankreich und den USA – und im Verlauf von vier Jahreszeiten ist ein Film entstanden, der das flüchtige Vergehen der Zeit, das in Goldsworthys Arbeiten eine so große Rolle spielt, sichtbar macht.
›Zwei Dinge haben meine Arbeit immer geprägt‹, sagt Goldsworthy, ›das Meer und der Fluss.‹ Beides hat
sehr viel mit dem Faktor Zeit zu tun. Und: ›Der Fluss setzt kein Wasser voraus – wir reden vom Fließen. Der Fluss ist ein Fluss aus Steinen, ein Fluss aus Tieren, ein Fluss aus Luft, ein Fluss aus Wasser, ein Fluss aus vielerlei Dingen. Und der Fluss des Wachsens, der die Bäume und das Land durchströmt.‹
Ausgehend vom Werk Goldsworthys beschäftigt sich der Film mit universellen Themen: mit der Zeit, dem Zyklus des Lebens, dem Verhältnis Mensch/Natur und dem Staunen
über die Kraft dessen, das größer ist als unser Verstand.
British landscape sculptor Andy Goldsworthy is renowned throughout the world for his work using natural materials such as ice, stones, leaves and wood. Some of his works stand and remain in the landscape, whilst others decay, melt or are blown away by the wind.
Goldsworthy’s own still photographs are his way of talking about his often ephemeral works and of fixing his pieces in time.
This film, the first major film he has allowed to be made, follows his work over a long
period of time across four countries – Canada, Scotland, France and the USA – and four seasons. The resulting film is a work in which the elusive element of time that plays such an important part in his sculpture has been made visible.
›Two big influences on my work‹, says Goldsworthy, are ›the sea and river‹, both of which have a great deal to do with time. He continues: ›river is not dependent on water – we're talking about the flow.
The river is a river of stone, a river of animals, a river of the wind, a river of water, a river of many things. And the river of growth that flows through the trees and the land.‹
Based on Goldsworthy’s work, the film focuses on such universal subjects as time, the cycle of life and the relationship between humankind and nature, and looks at how our intellect is outweighed by our amazement at its power.
Produktion: Mediopolis Film und Fernseh GmbH, Bülowstr. 66, 10783 Berlin, Tel. +49-30-235 56 00, Fax +49-30-235 56 066
Co-Produktion: Skyline Productions Ltd., Edinburgh; WDR/Arte, Köln; YLE, Reykjavik
Co-Produzenten: Trevor Davies, Leslie Hills
Redaktion: Sabine Rollberg, Ute Casper, WDR/Arte, Elina Paloheimo, Ulla Salonen, YLE
Uraufführung: Berlinale 2001
BIO-Filmographie
Thomas Riedelsheimer
Geboren 1963. 1984-92 Studium an der Hochschule für Fernsehen und Film München, Abteilung Dokumentarfilm. Ab 1986 freiberuflich als Filmemacher, Kameramann und Cutter in Deutschland und im Ausland tätig. Regie und/oder Kamera bei Kurz- und Dokumentarfilmen, Reiseberichten, Musikclips, Kunstfilmen. Lehraufträge an der HFF München. 1993 Adolf-Grimme-Preis für Sponsae Christi – Die Bräute Christi.
Filme:
1989 Dann werden sie schon schiessen
1992 Sponsae Christi – Die Bräute Christi
1992 Bildschirmherrschaft
1994 Schweben heisst Lieben
1994 Lhasa und der Geist Tibets
1997 Begegnungen mit dem Tod
2000 RIVERS AND TIDES«
(16. Internationales Dokumentarfilmfestival München)