Dokumentation (16mm)
»Vor sechzig Jahren brach der Schriftsteller, Schauspieler und Regisseur Antonin Artaud in den Norden Mexikos auf, um dort die Rituale der Tarahumara-Indianer kennenzulernen. Diese Fahrt hat er in mehreren Aufsätzen beschrieben.
Ritual der schwarzen Sonne rekonstruiert die Reise Artauds in die Sierra Tarahumara und die Eindrücke, die sie hinterließ – von den Tänzen in den Missionsstationen bis zu den Peyote-Ritualen des Schamanen.
Hinter der Angst und
Faszination der Fremde stand bei Artaud die Ahnung von einer anderen Ordnung. ›Ich werde das wirkliche Drama finden‹, schrieb er, ›es muss nicht unbedingt auf der Bühne sein.‹
60 years ago Antonin Artaud started on a voyage to the North of Mexico to get to know the rituals of the Tarahumara indians. He described this voyage in several papers. Many travellers to the Sierra Tarahumara followed his traces. After his return he was locked up in psychiatric clinics until shortly before his death.
The film reconstructs authentically Artaud’s route: from the dances behind the mission settlements to the Peyote rituals of the shaman. Behind the fear and
fascination of the unknown Artaud senses another order. ›I shall find the real drama‹ he writes. ›It need not be on the stage‹.
Produktion: Gerd Roscher, Gaußstraße 25, D-22765 Hamburg, Tel. +49-40-39 45 76, e-mail: G.Roscher@t-online.de
Uraufführung: 30.5.2000, Berlin
BIO-Filmographie
Gerd Roscher
Gerd Roscher ist Professor für Dokumentarfilm an der Hochschule für bildende Künste in Hamburg. Er veröffentlichte zahlreiche Aufsätze zur Geschichte und Theorie des Dokumentarfilms.
Filme (Auswahl):
1979 WIR MACHEN UNSERE FILME SELBST
1980 ICH MÖCHTE EINMAL AM SENDER STEHEN
1982 PROPAGANDA ALS WAFFE
1985 FRAGEBOGEN IM IV. REICH
1988 SONST IST AUCH DAS ENDE VERDORBEN
1989 DIE LETZTE PASSAGE
1991 JENSEITS DER GRENZE
2000 RITUAL DER SCHWARZEN SONNE«
(16. Internationales Dokumentarfilmfestival München)