Riding the Tiger

USA 1999 · 34 Minuten
Regie: John Haptas, Kristine Samuelson
Kamera: John Else

Doku­men­ta­tion (16 mm, 1:1.33, Farbe)

»Zweimal Perspek­tiven von unten: 1965 startet ein B-52 Bomber, um seine todbrin­gende Ladung über Vietnam loszu­werden. 1995 auf einem Flug­zeug­friedhof in Arizona. Ein abge­wrackter B-52 Bomber wird gesprengt und zum Preis von 16 Cents pro Pfund als Altmetall verschrottet. Zwischen dieser fulmi­nanten Auftakt­mon­tage liegen drei Jahr­zehnte und der ›längste Krieg der ameri­ka­ni­schen Geschichte‹. Dann ein Blick­wechsel. Perspek­tive von oben: der viet­na­me­si­sche Dschungel im Napalm­feuer. In die Steinzeit zurück­bomben wollte US-Präsident Lyndon Johnson Nord­vietnam in den sechziger Jahren. Mao Tse Tung prägte das Schlag­wort vom ›Papier­tiger‹ Amerika, der mit all seiner Militär­macht diesen Krieg gegen ein Bauern­volk in Südost­asien nicht würde gewinnen können. Zu zeit­genös­si­schem Archiv­ma­te­rial, hart kontras­tie­rend montiert gegen die Bilder vom Bomber­friedhof, lassen John Haptas und Kristine Samuelson in ihrer Erin­ne­rung an einen Krieg, der nicht zu gewinnen war und dennoch bis zu seinem bitteren Ende am 30. April 1975 geführt wurde, Zeit­zeugen zu Wort kommen. Keine Geschichts­lek­tion mit redenden Köpfen in konven­tio­neller TV-Feature-Manier, sondern ein brillant durch­kom­po­nierter visueller Essay von hohem ästhe­ti­schem Reiz.

Two perspec­tives from the ground: in 1965 a B-52 bomber takes off to deliver its deadly cargo over Vietnam. In 1995 in an airport cementery in Arizona. The wreck of a B-52 bomber is blown up and sold as scrap metal at 16 cents per pound. Between these two brilliant opening shots there lie three decades of the ›longest war in American history‹. Then a change of scene. Perspec­tive from above: the Viet­na­mese jungle under napalm fire. In the Sixties, US president Lyndon Johnson wanted to bomb North Vietnam back in the Stone Age. Mao Tse Tung coined the term of the American ›paper tiger‹, which, with all its military might, would not be able to win the war against a peasant country in South East Asia. Using contem­porary archive material set against harshly contras­ting images of the bomber cemetery, John Haptas und Kristine Samuelson let eyewit­nesses speak about a war which could not be won, and yet which was pursued to its bitter end on April 30, 1975. This is no history lesson with talking heads in conven­tional TV feature style, but a bril­li­antly composed visual essay of high aesthetic charm.

Regie, Ton und Schnitt: John Haptas und Kristine Samuelson
Kamera: Jon Else
Musik: Chris Chafe
Produzent: John Haptas und Kristine Samuelson, 1028 Paradise Way, Palo Alto, CA 94306-2637, USA, Tel. +1-650-565 9311, +1-650-565 9625, e-amil: haptas@ hotmail.com
Urauf­füh­rung: 22. Oktober 1999, Stanford Univer­sity, USA
PREISE: GOLD SPECIAL JURY AWARD (HOUSTON INTERNATIONAL FILM FESTIVAL); BEST DOCUMENTARY PRIZE (SAVANNAH FILM AND VIDEO FESTIVAL), U.A.

BIO-FILMOGRAPHIE
Kristine Samuelson

Sie arbeitete 25 Jahre lang für verschie­dene Bereiche der Film­in­dus­trie. Sie hat zahl­reiche Filme gemacht, darunter Arthur and Lillie, der für den Academy Award nominiert war. Sie ist Vorsit­zende des Depart­ment of Commu­ni­ca­tion an der Stanford Univer­sität, wo sie Profes­sorin für die Abteilung Produk­tion und Regie von Doku­mu­men­tar­film ist.

John Haptas

Sechzehn Jahre lang Arbeit als Tonmann und Spezia­list für Mischung. Lang­jäh­rige Zusam­men­ar­beit mit Kristine Samuelson.

Gemein­same Filme:
1987 WRONG PLACE, WRONG TIME
1991 EMPIRE OF THE MOON
1999 RIDING THE TIGER«

(16. Inter­na­tio­nales Doku­men­tar­film­fes­tival München)