Dokumentation (16 mm, 1:1.33, Farbe)
»Zweimal Perspektiven von unten: 1965 startet ein B-52 Bomber, um seine todbringende Ladung über Vietnam loszuwerden. 1995 auf einem Flugzeugfriedhof in Arizona. Ein abgewrackter B-52 Bomber wird gesprengt und zum Preis von 16 Cents pro Pfund als Altmetall verschrottet. Zwischen dieser fulminanten Auftaktmontage liegen drei Jahrzehnte und der ›längste Krieg der amerikanischen Geschichte‹. Dann ein Blickwechsel. Perspektive von oben: der vietnamesische Dschungel im Napalmfeuer. In die Steinzeit zurückbomben wollte US-Präsident Lyndon Johnson Nordvietnam in den sechziger Jahren. Mao Tse Tung prägte das Schlagwort vom ›Papiertiger‹ Amerika, der mit all seiner Militärmacht diesen Krieg gegen ein Bauernvolk in Südostasien nicht würde gewinnen können. Zu zeitgenössischem Archivmaterial, hart kontrastierend montiert gegen die Bilder vom Bomberfriedhof, lassen John Haptas und Kristine Samuelson in ihrer Erinnerung an einen Krieg, der nicht zu gewinnen war und dennoch bis zu seinem bitteren Ende am 30. April 1975 geführt wurde, Zeitzeugen zu Wort kommen. Keine Geschichtslektion mit redenden Köpfen in konventioneller TV-Feature-Manier, sondern ein brillant durchkomponierter visueller Essay von hohem ästhetischem Reiz.
Two perspectives from the ground: in 1965 a B-52 bomber takes off to deliver its deadly cargo over Vietnam. In 1995 in an airport cementery in Arizona. The wreck of a B-52 bomber is blown up and sold as scrap metal at 16 cents per pound. Between these two brilliant opening shots there lie three decades of the ›longest war in American history‹. Then a change of scene. Perspective from above: the Vietnamese jungle under napalm fire. In the Sixties, US president Lyndon Johnson wanted to bomb North Vietnam back in the Stone Age. Mao Tse Tung coined the term of the American ›paper tiger‹, which, with all its military might, would not be able to win the war against a peasant country in South East Asia. Using contemporary archive material set against harshly contrasting images of the bomber cemetery, John Haptas und Kristine Samuelson let eyewitnesses speak about a war which could not be won, and yet which was pursued to its bitter end on April 30, 1975. This is no history lesson with talking heads in conventional TV feature style, but a brilliantly composed visual essay of high aesthetic charm.
Regie, Ton und Schnitt: John Haptas und Kristine Samuelson
Kamera: Jon Else
Musik: Chris Chafe
Produzent: John Haptas und Kristine Samuelson, 1028 Paradise Way, Palo Alto, CA 94306-2637, USA, Tel. +1-650-565 9311, +1-650-565 9625, e-amil: haptas@ hotmail.com
Uraufführung: 22. Oktober 1999, Stanford University, USA
PREISE: GOLD SPECIAL JURY AWARD (HOUSTON INTERNATIONAL FILM FESTIVAL); BEST DOCUMENTARY PRIZE (SAVANNAH FILM AND VIDEO FESTIVAL), U.A.
BIO-FILMOGRAPHIE
Kristine Samuelson
Sie arbeitete 25 Jahre lang für verschiedene Bereiche der Filmindustrie. Sie hat zahlreiche Filme gemacht, darunter Arthur and Lillie, der für den Academy Award nominiert war. Sie ist Vorsitzende des Department of Communication an der Stanford Universität, wo sie Professorin für die Abteilung Produktion und Regie von Dokumumentarfilm ist.
John Haptas
Sechzehn Jahre lang Arbeit als Tonmann und Spezialist für Mischung. Langjährige Zusammenarbeit mit Kristine Samuelson.
Gemeinsame Filme:
1987 WRONG PLACE, WRONG TIME
1991 EMPIRE OF THE MOON
1999 RIDING THE TIGER«
(16. Internationales Dokumentarfilmfestival München)