»Wieso ausgerechnet er zum Premierminister gewählt wurde, kann er sich bis heute nicht erklären. Als die Esten 1991 ihre Unabhängigkeit von der Sowjetunion erklärten und im Folgejahr ein eigenes Parlament wählten, gewannen Mart Laar und seine Mitstreiter haushoch. Erfahrung als Berufspolitiker hatte keiner von ihnen, getragen und geeint wurden sei vor allem vom Wunsch, den russischen Einfluss endlich vollends aus dem Land zu drängen. Laar, mit gerade 32 Jahren der älteste, wurde
kurzerhand Regierungschef. Er erfand sich ganz im Geist der Zeit, las Milton Friedman, führte eine Einheitssteuer ein, trieb Privatisierungen voran und schaute sich Tricks bei Maggie Thatcher ab. International kam das gut an, doch in Estland kämpfte das Kabinett Laar gegen das Chaos.
Kurzweilig und anschaulich erzählen die Regisseure Aarma und Jõerand aus den wilden Jahren eines Systemwechsels.« (Nordische Filmtage Lübeck 2018)