»In den frühen Nachkriegsjahren wird ein Mädchen aus menschlich unerquicklichen und politisch ehemals gefährdeten bürgerlichen Verhältnissen zur Prostituierten. Die große Liebe zu einem an Gehirntumor erkrankten Maler ändert das Leben der jungen Frau. Sie umsorgt ihn hingebungsvoll, behebt die finanziellen Probleme durch zeitweilige Rückkehr zu ihrem einstigen Gewerbe und erspart dem Erblindeten die letzten Qualen, indem sie ihn vergiftet. Nach einer Rückschau auf ihr
Leben folgt sie dem Geliebten freiwillig in den Tod. Der erste Nachkriegsfilm Willi Forsts wurde zum größten Skandal des deutschen Films; aber nicht, wie vielfach vermutet wurde, weil der Busen der Knef einmal kurz nackt zu sehen ist, sondern weil die mit der Spruchpraxis der ›Freiwilligen Selbstkontrolle der Filmwirtschaft‹ nicht einverstandenen Kirchen ihre Mitarbeit in der FSK bis zu deren Reorganisation demonstrativ einstellten. Die hierdurch ausgelösten
Proteste kirchlicher und politischer Kreise machten Die Sünderin zum Kassenerfolg. Gründe für die Proteste waren der Freitod der jungen Frau und, mehr noch, die durch den Film scheinbar widerstandslos bejahte Euthanasie-Debatte; eines der vielen düsteren Kapitel des Dritten Reiches.«
(Lexikon des Internationalen Films)