To spiti tou Kain

Griechenland 2000 · 80 Minuten
Regie: Christos Karakepelis
Drehbuch: ,
Kamera: Yannis Valeras

Doku­men­ta­tion (35mm)

»Das Thema ist Mord. Die Prot­ago­nisten sind sieben Männer und Frauen, die zu Mördern wurden. Der Film ist der Versuch, in die Bildwelt dieser Menschen vorzu­dringen, in ihre Erin­ne­rungen, Alpträume, ihre Realität und ihre Bemühungen, aus der Grenz­si­tua­tion, in der sie sich befinden, zu entfliehen. Jeder von ihnen – sechs Gefäng­nis­in­sassen und ein Ex-Sträfling – sieht auf seine Weise die unwi­der­ruf­liche Tat, die sein Leben zerstört hat. Das Gefängnis mit seinen Zellen, das Leichen­schau­haus, das Museum für Gegen­s­tände aus Straf­taten, die Gerichts­säle, die Polizei, die Ruinen einer alten Straf­ko­lonie – sie alle tragen Spuren dieser Menschen. Die Straftat selbst bleibt ausge­spart. Im Hause Kains ist eine Reise in den mensch­li­chen Untergang und in die Schuld­ge­fühle, die jeder in unter­schied­li­chem Ausmaß erlebt.
›Ich habe mich bewusst für ein ruhiges Tempo meines Films entschieden, um die Akzeptanz der Charak­tere zu erleich­tern. Dies steht im Kontrast zum gewalt­tä­tigen Tempo der Bilder von Fern­seh­nach­richten. Der langsame Rhythmus macht es außerdem notwendig, gründ­li­cher zu sondieren, jenseits der Vergäng­lich­keit des Ereig­nisses nach­zu­for­schen. Er verweist auf einen Zustand der mensch­li­chen Seele.‹ Christos Kara­ke­pelis

The film’s subject is murder; its charac­ters are seven men and women who committed such an act. It plunges into the people’s images, memories, night­mares, and reality, as well as their attempts to escape from the border­line situation in which they live. In his own way, each one of the charac­ters – six prison inmates and one former prisoner – encircle the irre­vo­cable act which embodies the absurd and crushes their existence. The prison, the morgue, the museum of criminal exhibits, the courts, the police, the ruins of an old penal colony – they all consti­tute the mourning, and bear the traces of the charac­ters of the film. The events, the intimate details are absent. The House of Cain is a journey in human decline and the guilt which each person expe­ri­ences, in whatever way and to whatever extent he can.
›I chose film as the only instru­ment for approa­ching the subject. I opted for a slow pace to faci­li­tate the calm accep­tance of the charac­ters' presence and to create a hospi­table envi­ron­ment for them. In contrast to the bois­te­rous, violent pace of images on tele­vi­sion news, this slow pace expresses a need to probe deeper, beyond the ephemeral, beyond the event. It denotes a state of the human soul.‹ (Christos Kara­ke­pelis)

Produk­tion: Greek Film Centre
Co-Produk­tion: NET/Greek State Tele­vi­sion, Stefi Films
Urauf­füh­rung: 16. November 2000, Film­fes­tival Thesa­lo­niki
Welt­rechte: Greek Film Centre, 10 Pane­pi­sti­miou Ave., 10671 Athen, Grie­chen­land. Tel. +30-1-3634 586, Fax +30-1-3614 336, e-mail: info@gfc.gr

BIO-Filmo­gra­phie
Christos Kara­ke­pelis

Geboren 1962 in Serres, Grie­chen­land. Er studierte Sozio­logie an der Panteion-Univer­sität in Athen und später Regie an der Stavrakou-Film­schule. Er drehte zwei Kurzfilme und zahl­reiche Werbe­filme. Zur gleichen Zeit begann er Dreh­bücher für Doku­men­tar­filme zu schreiben und Doku­men­tar­film­se­rien für das Fernsehen zu reali­sieren. To spiti tou Kain ist sein erster abend­fül­lender Film.«

(16. Inter­na­tio­nales Doku­men­tar­film­fes­tival München)