Dokumentation (35mm)
»Das Thema ist Mord. Die Protagonisten sind sieben Männer und Frauen, die zu Mördern wurden. Der Film ist der Versuch, in die Bildwelt dieser Menschen vorzudringen, in ihre Erinnerungen, Alpträume, ihre Realität und ihre Bemühungen, aus der Grenzsituation, in der sie sich befinden, zu entfliehen. Jeder von ihnen – sechs Gefängnisinsassen und ein Ex-Sträfling – sieht auf seine Weise die unwiderrufliche Tat, die sein Leben zerstört hat. Das Gefängnis mit seinen
Zellen, das Leichenschauhaus, das Museum für Gegenstände aus Straftaten, die Gerichtssäle, die Polizei, die Ruinen einer alten Strafkolonie – sie alle tragen Spuren dieser Menschen. Die Straftat selbst bleibt ausgespart. Im Hause Kains ist eine Reise in den menschlichen Untergang und in die Schuldgefühle, die jeder in unterschiedlichem Ausmaß erlebt.
›Ich habe mich bewusst für ein ruhiges Tempo meines Films entschieden, um die Akzeptanz der Charaktere zu
erleichtern. Dies steht im Kontrast zum gewalttätigen Tempo der Bilder von Fernsehnachrichten. Der langsame Rhythmus macht es außerdem notwendig, gründlicher zu sondieren, jenseits der Vergänglichkeit des Ereignisses nachzuforschen. Er verweist auf einen Zustand der menschlichen Seele.‹ Christos Karakepelis
The film’s subject is murder; its characters are seven men and women who committed such an act. It plunges into the people’s images, memories, nightmares, and reality, as well as their attempts to escape from the borderline situation in which they live. In his own way, each one of the characters – six prison inmates and one former prisoner – encircle the irrevocable act which embodies the absurd and crushes their existence. The prison, the morgue, the museum
of criminal exhibits, the courts, the police, the ruins of an old penal colony – they all constitute the mourning, and bear the traces of the characters of the film. The events, the intimate details are absent. The House of Cain is a journey in human decline and the guilt which each person experiences, in whatever way and to whatever extent he can.
›I chose film as the only instrument for approaching the subject. I opted for a slow pace to facilitate the calm
acceptance of the characters' presence and to create a hospitable environment for them. In contrast to the boisterous, violent pace of images on television news, this slow pace expresses a need to probe deeper, beyond the ephemeral, beyond the event. It denotes a state of the human soul.‹ (Christos Karakepelis)
Produktion: Greek Film Centre
Co-Produktion: NET/Greek State Television, Stefi Films
Uraufführung: 16. November 2000, Filmfestival Thesaloniki
Weltrechte: Greek Film Centre, 10 Panepistimiou Ave., 10671 Athen, Griechenland. Tel. +30-1-3634 586, Fax +30-1-3614 336, e-mail: info@gfc.gr
BIO-Filmographie
Christos Karakepelis
Geboren 1962 in Serres, Griechenland. Er studierte Soziologie an der Panteion-Universität in Athen und später Regie an der Stavrakou-Filmschule. Er drehte zwei Kurzfilme und zahlreiche Werbefilme. Zur gleichen Zeit begann er Drehbücher für Dokumentarfilme zu schreiben und Dokumentarfilmserien für das Fernsehen zu realisieren. To spiti tou Kain ist sein erster abendfüllender Film.«
(16. Internationales Dokumentarfilmfestival München)