Onkel Boonmee ist in seine Heimat im Nordosten Thailands zurückgekehrt, um in Ruhe zu sterben. Als er Abends zusammen mit seiner Schwägerin und seinem Neffen auf der Veranda sitzt, gesellen sich auch seine vor 19 Jahren verstorbene Frau und der Geist seines Sohnes Boonsong zu ihnen. Gemeinsam mit ihnen macht sich Boonmee auf dem Weg zu seinem Ursprung, einer Höhle.
»Filmemachen funktioniert für den Regisseur ähnlich wie eine Zeitmaschine, es kann verschiedene Schichten der Erinnerung miteinander und mit der Erfahrung der Zuschauer verbinden, vergangene Leben erstehen und die Grenzen zwischen Mensch, Tier und Pflanze verschwimmen lassen. Boonmees Erfahrungen, die auf den in einem Buch festgehaltenen Geschichten eines alten Mannes basieren, der während der Meditation seine früheren Leben an sich vorüberziehen sieht, stehen für eine vom Aussterben bedrohte Kultur, der Apichatpong Weerasethakul eine Stimme verleiht. Bewusst bezieht er die Imaginationskraft des Zuschauers in sein Rezeptionskalkül mit ein. Dabei gelingen ihm eindringliche Bilder exotischer Schönheit. Tiere, Pflanzen, Menschen bewegen sich in Dimensionen, in denen die Grenzen zwischen den Geschöpfen verfließen.« (Marga Boehle)
Gewinner der Goldenen Palme in Cannes 2010