Wer war Hitler

Deutschland 2017 · 196 Minuten · FSK: ab 12
Regie: Hermann Pölking
Drehbuch:
Musik: Julius Holtz
Schnitt: Julio Olmo Poranzke

»Während Hitler und die Zeit des Natio­nal­so­zia­lismus im deutschen Fernsehen regel­mäßig in allen erdenk­li­chen Facetten doku­men­ta­risch abge­han­delt werden, bietet ein Kinodo­ku­men­tar­film ganz neue Möglich­keiten, sich dem Phänomen anzu­n­ähern.
Wer war Hitler unter­scheidet sich von bishe­rigen Produk­tionen durch zwei besondere Merkmale: die Auswahl der Quellen und die Erzähl­weise. Grundlage des Films von Hermann Pölking war eine der umfang­reichsten Archi­v­re­cher­chen, die jemals für eine TV- oder Kino-Doku­men­ta­tion betrieben wurden. Mehr als 120 Archive in 14 Ländern wurden ausge­wertet, 850 Stunden Film gesichtet, mehr 100 Stunden Material neu abge­tastet, restau­riert und technisch bear­beitet. Die meist tonlosen Film­quellen wurden origi­nal­ge­treu nach­ver­tont, um eine histo­risch adäquate Atmo­s­phäre herzu­stellen. 125 Spre­che­rinnen und Sprecher geben die Zeugnisse wieder.
Wer war Hitler verzichtet gänzlich auf Inter­views mit Experten oder Zeit­zeugen und setzt den erklä­renden Kommentar nur sehr sparsam ein, um maßgeb­liche Hinter­grund­in­for­ma­tionen zu liefern. Ansonsten beschränkt sich der Film auf Origi­nal­zi­tate, Reden und Schriften von Hitler und seinen Zeit­ge­nossen. So ergibt sich das unkom­men­tierte Panorama einer Ära, das die Zuschauer sich selbst erar­beiten können. Gleich­wohl wird deutlich, was Hitler, seine Anhänger und Wähler, aber auch seine Gegner prägte und bewegte. Einfache Leute aus aller Welt kommen ebenso zu Wort wie Staats­männer und Schlach­ten­lenker; Natio­nal­so­zia­listen, Konser­va­tive, Christ­de­mo­kraten, Liberale, Sozi­al­de­mo­kraten und Kommu­nisten sind zu hören. Ein Kalei­do­skop entsteht aus Meinungen und Ansichten von Mitläu­fern, von Profi­teuren und Mittätern, von Opfern und Gegnern.« (Filmfest München 2017)