Wie man sieht

BRD 1986 · 72 Minuten
Regie: Harun Farocki
Drehbuch:
Kamera: Ingo Kratisch, Ronny Tanner
Schnitt: Rosa Merzedes

»Mein Film Wie man sieht ist ein Spielfilm, er hat viel Handlung. Er berichtet von Mädchen in Porno­ma­ga­zinen, die einen Namen bekommen, und von den namen­losen Toten im Massen­grab, von Maschinen, die so häßlich sind, dass eine Verklei­dung das Auge des Arbeiters schützen muss, und von Motoren, die zu schön sind, dass sie die Kühler­haube verbirgt, von Arbeits­tech­niken, die an der Zusam­men­ar­beit von Hand und Hirn fest­halten oder damit Schluss machen wollen. Mein Film Wie man sieht ist ein Aufsatz – oder Essay-Film. Der gegen­wär­tige Meinungs­ap­parat ist ein großes Maul und viel­leicht ein Reißwolf. Ich mache aus den Fetzen einen neuen Text und veran­stalte also eine Schnitz­el­jagd. Mein Film ist aus vielen Einz­el­heiten und stellt unter ihnen viele Bild-Bild und Wort-Bild und Wort-Wort-Bezie­hungen her und kann also einen Abend füllen. Ich suchte und fand eine Form, in dem man mit wenig Geld viel hinstellen kann.« (Harun Farocki)