Die Schicksale von fünf türkischen Sträflingen, die während eines einwöchigen Hafturlaubs ihr Land als universales Gefängnis erleben, in dem die Menschen von politischer Repression, sozialen Zwängen und religiösem Traditionalismus an ihrer freien Entfaltung gehindert und in fatale Abhängigkeiten getrieben werden. Yusuf, der seiner Frau einen Kanarienvogel mitbringen wollte, wird gleich wieder verhaftet, er hat seine Urlaubspapiere verloren. Angesichts der zahlreichen Kontrollen der Film spielt nach der Übernahme der Macht durch die Militärs hatte er keine Chance. Mehmet Salih, der bei einem Einbruch den Tod seines Schwagers verschuldete, wird von der Familie vor die Tür gesetzt; seine Frau aber geht mit ihm, stellt Liebe höher als Ehre. Ihre Brüder jedoch sind unbarmherzig. Mevlüt, der aus dem Bürgertum stammt, besucht seine Braut, die immer von Anstandsdamen umgeben ist. Er kann sich diesem Druck nur entziehen, indem er ein Bordell besucht. Ömer, ein Kurde, gerät in seiner Heimat in Auseinandersetzungen mit der Polizei, die die dort übliche Schmuggelei unterbinden will. Seyit Ali schließlich wird in besondere persönliche Konflikte verwickelt. Seine Frau war in seiner Abwesenheit im Bordell. Seine Familie erwartet, daß er sie richtet. Er nimmt sie mit sich über einen verschneiten, eisigkalten Paß. Der von Güney-Mitarbeiter Serif Gören in der Türkei teiweise heimlich gedrehte Film wurde vom Autor im Schweizer Exil fertiggestellt und fesselt durch die Wucht seiner Bilder, die nahezu naive Einfachheit seiner allegorischen Filmsprache und sein Einfühlungsvermögen für Figuren, Landschaften und Milieus. (Verleihprogram)