|
Von Rüdiger
Suchsland
Steven Soderberghs TRAFFIC, soeben mit vier Oscars ausgezeichnet, ist ein
Kriegsfilm der anderen Art. Ein Film über die Globalisierung eines
besonderen Wirtschaftszweiges, den Drogenhandel, und darum über den
Krieg unter den Bedingungen der "New Economy", den "Krieg gegen
Drogen", den die US-Regierung bereits vor Jahren dem Rest der Welt
erklärte. In so originellem wie ausgereiftem Stil erzählt der erst
38jährige Regisseur (bereits 1989 gewann er mit seinem Erstling
SEX, LIES & VIDEOTAPES in Cannes die Goldene Palme) über fast
drei Stunden eine komplex verschaltete, aber immer nachvollziehbare
Geschichte, die alle Facetten des Themas intelligent verbindet. Mit
drei Erzählsträngen, sieben Schauplätzen und 115 Sprechrollen
breitet Soderbergh das Tableau eines Grabenkampfes aus, der seiner
Ansicht nach schon von vornherein verloren ist. Ohne Resignation,
aber mit spürbarer Skepsis gegenüber den Lebenslügen unserer
Gesellschaft thematisiert er genau das, was die meisten Kinofilme
aussparen: Bruchstellen, Flüchtigkeiten, Individuen, die in
überindividuelle Prozesse eingebunden sind, und deswegen sich nach
Autonomie nur sehnen können. "Haben" können sie sie nicht.
Artechock: TRAFFIC, der jetzt in die Kinos kommt, handelt
von Drogen. Sie haben gerade Ihren ersten Regie-Oscar gewonnen.
Ist Ruhm auch eine Droge?
Soderbergh: Für mich absolut nicht. Ich konnte mit der Gier
vieler Mitmenschen noch nie etwas anfangen. Darüber habe ich
mehrere Filme gedreht. Das Problem mit Ruhm ist, dass es einen von
sich selber löst. Man wird zu einer Art Alien, wie ferngesteuert,
denkt von sich selbst in der Dritten Person. Das ist ziemlich
schräg und nicht sehr gesund. Meine Antwort darauf ist, viel zu
arbeiten, soviel wie möglich, damit ich da nicht reingerate. Ich
kenne welche, denen ist das passiert. Wirklich sehr schräg, einfach
nicht normal.
Arbeit kann aber auch eine Droge sein. Sind
Sie ein whorkaholic?
Ja, ich fürchte, ja. Besonders das Schneiden des Films ist
manchmal wie ein Rausch... eigentlich immer. Das ist es ja, worüber
ich eigentlich Filme mache: Wir haben alle etwas in unserem Leben,
das so toll ist, dass wir es immer und immer wieder haben wollen:
Drogen, Alkohol, Sex, Essen - jeder hat seine Droge. Nur leider
leben wir in einer Zeit, in der wir für eine von ihnen im Gefängnis
landen.
Als Filmemacher scheinen Sie definitiv nicht
sehr daran interessiert, lineare, straighte Geschichten zu
erzählen. Sie haben die Art dekonstruierter Geschichten, die jetzt
TRAFFIC prägt, schon früher angewandt. Das Erstaunliche ist, dass
Sie damit nun so großen Erfolg haben, viel mehr, als mit manchen
Ihrer Independent-Filme. Was hat denn mit denen nicht
gestimmt?
Ja, die sind total gefloppt. Woran es liegt, ist schwer zu sagen.
Ich habe keine Kompromisse gemacht. Und wenn Sie Terrence Stamp in
THE LIMEY die Hauptrolle geben, der in den USA überhaupt nicht
bekannt ist, dann muss man sich klar sein, dass man nur eine sehr
begrenzte Zahl von Zuschauern erreichen wird. Aber das ist ok. Der
Film hat wenig gekostet und sein Geld wieder eingespielt, und ich
wollte ihn so machen, wie er war. Es war eine große Gelegenheit, um
mit Erzählformen zu spielen und ein paar Dinge zu erkunden,
auszuprobieren, die ich eigentlich schon in "Out of Sight" hätte
machen wollen. Das ist die Erklärung für diesen Film. Es ist
einfach sehr selten, dass ein Film ohne einen Filmstar eine Menge
Geld verdient. Das war nicht immer so, aber jetzt ist es das,
jedenfalls in den Staaten.
Neuerdings drehen Sie vor allem mit Stars.
Wollen Sie endlich auch das Massen-Publikum bekommen?
Es geht darum, Stars zu benutzen. Und zwar so, dass man sie ein
bisschen von den Gewohnheiten des Publikums abweichen lässt, aber
nicht zu weit. Wenn es funktioniert, dann sind alle zufrieden:
Der Star kann einmal etwas anderes machen, das Publikum bekommt
etwas, was es sonst nicht bekommt, und als Regisseur bekommen Sie
die Leute in etwas hinein, was die sich sonst vielleicht nicht
ansehen. Mit Julia Roberts war es so in ERIN BROCKOVICH. Eine
Rolle, die absolut ihren Fähigkeiten entsprach. Aber es war ganz
gewiß nicht das, für das sie allgemein bekannt ist. Wir haben da
genau die richtige Balance gefunden: Ein bisschen anders, aber
nicht zu anders. Im Rückblick dachten viele: Aha, das ist
Soderberghs bewusster Versuch, einen kommerziellen Mainstreamfilm
zu machen. Aber glauben Sie mir: Wir waren alle verdammt nervös,
wie es laufen würde. Allein der Titel! Den fand jeder schrecklich.
Basierend auf einer wahren Geschichte, aber leider einer, von der
noch nie jemand gehört hatte. Kein Sex! Keine Action. Kein
Musikhit, kein Video dazu. Die Leute quatschen und quatschen 2
Stunden und 10 Minuten. Ich kann Ihnen sagen... Und kein
Fortsetzungspotential - kurz: Alles was die Studiobosse hassen. Als
er dann gestartet war, hieß es plötzlich: Na klar. Super
Strategie.
Früher galten Sie als sicheres Kassengift. Wie
kommt dieser plötzliche Erfolg? Haben Sie sich verändert? Haben
Sie Ihre Wildheit verloren?
Ich bin halt ein bisschen cleverer geworden. [LACHT] Lassen Sie
es mich einmal so sagen: An einem bestimmten Punkt habe ich mich
einmal sehr genau gefragt: Willst Du Dein Leben lang so absolut
konsequent sein, dass Du alle anderen vor den Kopf stößt? Wenn Du
nicht Deine Art zu arbeiten änderst, bist Du in Gefahr, Dich selber
für den Rest Deiner Karriere zu marginalisieren. Und damit wir uns
recht verstehen: es ist viel leichter, kleine Kunstfilme zu drehen,
die nichts einbringen, außer Beifall in Europa, als OUT OF SIGHT,
ERIN BROCKOVICH oder TRAFFIC. Ein Studiofilm mit Stars ist kein
reines Vergnügen. Es ist wie ein Jahr lang hinter einem
Düsentriebwerk zu verbringen. Wenn man lieber in der Ecke
seine kleine Porzellantasse anmalt, ist das ok. Aber das Problem
ist, dass sich das keiner anschaut. Und ich habe mich entschieden,
nicht länger Filme zu machen, die man auf irgendeinem Klo zeigt. Es
war frustrierend, ein Jahr seines Lebens mit einem Film
zuzubringen, der genau eine Woche im Kino läuft und dann
verschwindet.
Und jetzt?
Der Punkt ist, dass ich weder das eine noch das andere andauernd
machen will. Ich will weder nur THE LIMEY, noch nur OUT OF SIGHT
machen. Ich will genau den Status haben, der mir erlaubt, hin und
her zu springen. Es gibt eine Studio-Falle, aber es gibt auch eine
Kunst-Falle. Und der Clou ist, in keine von beiden zu gehen.
Was waren die wichtigsten Kompromisse, die Sie
für die BigBudget-Filme machen mussten?
Die Kompromisse finden in der Planungsphase statt; es sind innere
Urteile und Entscheidungen, zu was man bereit ist, um sein Publikum
nicht zu verlieren. Beim Filmemachen selbst gibt es keine
Kompromisse. Ich mache meine Filme genau so, wie ich sie machen
will. Zum Beispiel hätte ich eine viel viel düstere Version
von TRAFFIC drehen können. Aber ich wollte es nicht. Denn ich
wollte keine 46 Millionen Dollars dafür ausgeben, dass ich genau
die Leute vertreibe, die ich ja ansprechen möchte. Ich wollte, dass
das weiße Mittelklassen-Amerika über das Drogenproblem nachdenkt
und dass das, was sie sehen weiterwirkt, wenn sie aus dem Kino
rauskommen, und nicht denken: "Jetzt habe ich zweieinhalb Stunden
meines Lebens verschwendet." Und wenn man das tut, muss man
Sehgewohnheiten anerkennen. Also etwas Positives am Ende, aber
auf eine Art, dass zugleich klar bleibt, dass das grundsätzliche
Problem davon unberührt ist. Aber die Leute sollten nicht mit
hängenden Köpfen aus dem Kino kommen. Denn das genau ist der
Unterschied zwischen einem Film, den sie sich merken, und über den
sie diskutieren wollen, und einem Film, den sie vergessen möchten,
wo sie sich fragen: Warum habe ich mir einen Film angeschaut, der
absolut keine Hoffnung lässt.
Halten Sie es für möglich, den Kampf gegen
Drogen zu gewinnen?
Ein Großteil des Problems ist, dass man vom "Krieg" gegen Drogen
spricht. Ich weiß nicht, ob man das lösen kann. Aber ich bin
sicher, man kann es besser machen, als wir Amerikaner es zur Zeit
tun. Es gibt Besseres, als nicht-gewalttätige Drogensüchtige
einfach einzusperren. Wir haben in Amerika allein wegen
Drogendelikten mehr Leute im Gefängnis, als es in ganz Europa
überhaupt Häftlinge gibt. Diese Haltung führt zu überhaupt nichts.
Es funktioniert einfach nicht. Es ist nur Schikane, kriminalisiert
bisher unbescholtene Menschen, trifft überdies vor allem Leute, die
nicht weiß und nicht reich sind. Und niemand glaubt ernsthaft, dass
das funktioniert, noch nicht einmal unter den konservativen
Drogen-Hardlinern. Keiner würde einem ins Gesicht schauen und
sagen: es läuft prima.
Wie ist Ihr Standpunkt in der Frage der
Drogen-Legalisierung?
Ich denke nicht, dass sie praktisch funktioniert. Glauben Sie
mir, Drogenkonsum ist für mich keine moralische Frage. Aber es wird
einfach nicht zu einer Legalisierung kommen. Nicht in den USA. Also
reden wir lieber darüber, was praktisch ist: Fortschrittlicherer
Umgang mit Süchtigen (Ich spreche nicht von Dealern, sondern von
Konsumenten). Heilen, nicht einsperren. Es handelt sich um ein
Gesundheitsproblem, nicht um ein Kriminalitätsproblem. Wir sperren
schließlich auch keine Alkoholiker ins Gefängnis. Warum Kokser? Ich
verstehe das einfach nicht. Können wir denen nicht besser helfen?
Abgesehen davon gibt es auch ein paar Leute, die sich eben
zerstören, und man kann dagegen nichts tun. So ist es einfach.
Aber wir haben Drogen dämonisiert. Die Statistiken sprechen eine
andere Sprache: Im Jahr sterben bei uns 5000 Menschen an einer
Drogenüberdosis. Dagegen sterben 90.000 aus reiner Unachtsamkeit.
Aber niemand gibt 18 Milliarden Dollar im Jahr dafür aus, dieses
Problem zu lösen.
Sie sprechen die Gesundheitsversorgung an, ein
in Ihrer Heimat politisch brisantes Thema. Für die dortige
politische Rechte sind diese Kosten ein rotes Tuch. Ist es für die
amerikanische Gesellschaft einfacher, sich zu mobilisieren, wenn
man einen "Krieg" gegen etwas führen kann?
Absolut! Es ist einfach politisch sexyer, wenn man einen Krieg
erklären kann. Und die Politiker haben in den letzten 30 Jahren
excellente Arbeit darin geleistet, die Drogen zu dämonisieren. Und
jetzt, wo sie beginnen zu erkennen, dass diese Politik nicht
funktioniert, können sie nicht mehr zurück. Sie können nicht sagen:
Drogensüchtige sind doch keine Teufel, sie sind Menschen, die Hilfe
brauchen. Oder denken Sie, George W. Bush wird das tun? Obwohl er
selbst nach allen Berichten in seinen 20ern ein großer Kokser war.
Was genau mein Punkt ist: er hatte eine solche Phase, und dann ging
sein Leben normal weiter.
Hat Ihr Film schon irgendeinen Einfluß auf die
US-Drogendiskussion gehabt?
Es scheint so. Jedenfalls gibt es einige Leute, die Politiker
ansprechen: Haben Sie TRAFFIC gesehen. Und wenn ja: was denken Sie
darüber? Vorher hat es mich gerade gestört, dass es keine Debatte
gibt. Der Film fragt gerade: Ist dies wirklich das Beste, was wir
tun können? Und ich bin wirklich überzeugt, dass es das nicht ist.
Vielleicht werden an einem bestimmten Punkt die
wirtschaftlichen Zwänge, die Kosten so groß, dass wir keine andere
Wahl haben. Aber ich bin nicht sehr hoffnungsvoll. Wissen Sie: Die
USA sind ein prinzipiell sehr konservatives Land. Und es ist ein
sehr großes Land. Und wenn wir über derart emotionale Fragen reden,
können sich schnell Hunderttausende zu einer
Anti-Liberalisierungs-Lobby zusammentun. Und es ist sehr sehr
schwer für einen Politiker, etwas dagegen zu machen, auch wenn er
es wirklich will.
Früher haben Sie politische Probleme in Ihren
Filmen nie so direkt angesprochen. Wie kamen sie auf die
Drogenfrage?
Durch meine emotionale und politische Frustration mit einem
System, dass dazu gemacht scheint, mehr Unheil anzurichten, als
Gutes zu tun. In jeder Hinsicht, nicht nur auf die einzelnen
Menschen bezogen. Was da mit unserem Nachbarn Mexiko passiert, ist
schrecklich. Wir haben in Kolumbien Pablo Escobar verhaftet, wir
haben den karibischen Drogenhandel zusammengeschossen. Alle die
Kartelle sind in den Norden Mexikos umgezogen, das war sowieso
praktisch, weil dadurch die Transportwege kürzer wurden. Und sie
haben zu den Mexikanern gesagt: Wir wollen, dass ihr mit uns
zusammenarbeitet, aber wir werden Euch nicht in Bar bezahlen,
sondern ihr bekommt einen Anteil vom Stoff, und könnt ihn auf
eigene Rechnung verkaufen. So wurde Mexiko quasi aufgefressen. Was
mit der Grenzstadt Tijuana passierte, ist Wahnsinn. Einfach ist
es jetzt zu sagen: Nun, die Mexikaner sind halt korrupt. Aber man
muss sich diese ungeheuren ökonomischen Kräfte klarzumachen, um die
es hier geht, das große Geld, eine Wirtschaft in der Depression, wo
die meisten Menschen ums Überleben kämpfen. Wenn bei uns diese
Verhältnisse herrschten, dann sähe es ähnlich aus. Nur: wer die
Drogen kauft, dass sind die Amerikaner. Das ist das Frustrierende
für die Mexikaner: Sie werden bestraft für unseren
Drogenumgang.
Wie war es überhaupt, in Tijuana zu drehen?
Schwierig. So schwierig, dass wir dort nur einen Tag gedreht
haben, mit der second unit. Den Rest des Tijuana-Materials haben
wir in einer anderen mexikanischen Stadt namens Nogales gedreht.
Denn man hatte uns wissen lassen, dass wir nicht nach Tijuana
kommen sollten. Wir haben das sehr ernst genommen. Jemand ermorden
zu lassen, kostet dort nur 3000 Dollar. Wir haben auch einfach
niemanden gefunden, der dort mit uns arbeiten wollte.
Hat dieser Vorgang Ihre Sicht auf die Dinge
verändert?
Ja, ich wollte immer sicher gehen, dass alle Figuren auf allen
Seiten menschlich blieben. Wie der korrupte Polizist, der ein
Schurke ist, aber ein sehr intelligenter, gut artikulierter,
interessanter Schurke. Das trifft genau die Typen, die wir
getroffen haben: Sie sind überhaupt nicht dumm, in vielem sehr
intelligent. Wissen Sie: Ich hätte einen ganzen Film machen
können nur über die Technologie des Schmuggels. Die Kartelle sind
der Regierung so weit voraus, das ist nicht mehr lustig. Sie sind
so beweglich, so schnell. Die Polizei braucht allein sechs Monate,
um herauszubekommen, was die überhaupt machen. Dann muss man ein
Formular einreichen: "Dürfen wir dieses und jenes Ausrüstungsstück
bekommen" - um überhaupt dagegen vorzugehen. Vielleicht klappt es
innerhalb von drei weiteren Monaten, aber bis dahin haben die schon
längst etwas Neues. Es ist wirklich faszinierend. Die machen eine
komplette Verkehrsanalyse, wer über die Grenze kommt. Sie heuern
Experten an, die für sie Analysen durchführen: Welche Grenzwachen
kontrollieren was für Leute. Es ist erstaunlich! Sie haben soviel
Geld!
Zurück zu Ihnen: Sie scheinen daran
interessiert, eine Art Cinema verité-Realismus zu versuchen?
Ich versuche das. Ich habe viel gelesen, viele Filme gesehen. Und
überlegt: warum erscheint uns eine bestimmte Ästhetik
"realistischer" als andere? Obwohl jeder Film eigentlich künstlich
ist. Ich habe mich an Filme von Tavernier, Friedkin, Ken Loach
gehalten, um Realismus zu begreifen: Welche Linsen nehmen sie, wie
sehen die Räume aus? Wie wird geschnitten, um den Eindruck zu
erzeugen, dass sich das alles unmittelbar ereignet. Es sollte so
aussehen, als ob es sich zufällig aufgenommene Bilder handelte,
nicht um inszenierte.
Welchem Ihrer Filme fühlen Sie sich am
nächsten?
Immer dem, an dem ich gerade arbeite. SHIZIPOLIS hat besonders
viel Spaß gemacht, das war für mich auch der Grund, ihn zu drehen.
Mein neuer Film, an dem ich jetzt gerade arbeite, hat absolut
nichts mit Politik zu tun. Ich habe keine Liste von Themen, über
die ich noch alles Filme machen will.
Wo liegen Ihre besonderen Fähigkeiten?
Ich bin nicht David Fincher. Das ist einer, der arbeitet auf
einem derart hohen visuellen Niveau, dass ich davor nur den Hut
ziehen kann. Ich denke ich bin in einer Menge verschiedener Dinge
ok. Ich denke, ich bin ganz gut darin, ein Script in Form zu
kriegen. Ich bin ganz gut im Casting, darin, aus Schauspielern
etwas herauszubekommen. Und auch darin, von den Studios Geld zu
bekommen. Verstehen Sie, was ich meine? Ich fühle mich nicht
besonders begabt, aber ich denke, dass ich von allem etwas habe.
Aber ich sehe andere, die sind in bestimmten Fragen ganz
hervorragend.
Wie schätzen Sie jetzt ihre Position in
Hollywood ein? Liebt man Sie nun, oder hasst man sie aus lauter
Neid?
Das ist mir wurscht. Es bedeutet mir überhaupt nichts. Alle sind
neidisch. Und gierig. Man ist in Hollywood immer so gut, wie der
letzte Film. Also habe ich es jetzt etwas leichter, an Geld zu
kommen. Aber ich denke darüber nicht nach. Wenn ich mit einem
Projekt an Leute herantrete, und ein "Nein" höre, dann denke ich
nicht darüber nach, warum, sondern darüber, wer vielleicht "Ja"
sagen könnte. Ich erwarte von den Studios nicht, dass sie visionär
sind. Das ist unser eigener Job. Also ich bin nicht enttäuscht,
wenn einer fragt: "Wer will denn diesen Film sehen?" Es ist ihr Job
"Nein" zu sagen. Mein Job ist einen zu finden, der "Ja" sagt. und
wenn das nicht klappt muss ich irgendwann erkennen, dass es
offenbar nicht die richtige Zeit für das Projekt ist. Und das ist
schon oft passiert. Und ich habe normalerweise mehrere Projekte im
Kopf, da kann ich ausweichen.
|