USA 1996 · 81 min. · FSK: ab 12 Regie: Rick Friedberg Drehbuch: Jason Friedberg, Aaron Seltzer Kamera: Allen Easton Darsteller: Leslie Nielsen, Andy Griffith, Nicollette Sheridan, Charles Durning |
Dick Steel (Leslie Nielsen) quittiert voller Gram seinen Job als Spion, nachdem ihm seine Geliebte beim gemeinsamen Kampf gegen den Bösewicht Rancor durch die Finger gleitet (dummerweise über einem Abgrund). Im anschließenden Ruhestand malträtiert er die Mitglieder und die Gerätschaft seines Golfclubs, bis er erneut gebraucht wird: Der totgeglaubte Rancor hat einen genialen Wissenschaftler entführt, um die Macht über die Welt an sich zu reißen. Dick Steel, verstrickt in amouröse Verwicklungen mit der Tochter des Wissenschaftlers, soll ihn aufhalten. Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt...
Da dieser Film eine eindeutige Parodie auf dutzendfach gesehene Agentenfilme ist, muß die Handlung fast zwangsläufig so ablaufen. Dabei steckt der Witz natürlich in den Dingen, die nur am Rande zu sehen sind, während die Dialoge nie zum Lachen reizen. Was bei einem James Bond in den frühen Filmen augenzwinkerndes Schmunzeln bringt, wird hier weniger subtil, sondern absichtlich plump persifliert. Dabei macht die weltmännische Gestalt des Leslie Nielsen bzw. der Widerspruch zu seinem Handeln den ganzen Reiz des Films aus, mit einem anderen Darsteller in seiner Rolle wäre er fad. So aber werden all diejenigen, die Die nackte Kanone mochten, auch hier auf ihre Kosten kommen und über die aneinander gereihten Gags und die Grimassen des Hauptdarstellers Lachen und Prusten. Zumindest die flotte erste Hälfte hat in jeder Szene einen Gag.
Wie nun aber diese Jagd verläuft, bei der Dick auch noch die mysteriöse Agentin 3,14 zu Hilfe kommt, wird nicht verraten. Es werden dabei etliche Hollywoodkassenschlager wie Kevin, Sister Act, Jurassic Park, In the Line of Fire zitiert, ohne daß die Handlung für das Zitat eine Rechtfertigung abgeben würde. Doch danach fragt in einer slapstickcomedy mit Leslie Nielsen wohl auch ebenso niemand, wie nach dem Sinn der Kurzauftritte von Hulk Hogan und anderer Prominenter. Echte Klasse beweist Nielsen in einer Diskothek auf der Tanzfläche als Parodie der Selbstparodie von John Travolta in Pulp Fiction. Überzeugen können auch der bekanntlich gehandicapte Ray Charles als Busfahrer (!) sowie Charles Durning in seiner Verkörperung eines Sessels. Doch wer betritt wohl den Raum mit eben diesem Sessel und wird sich wohl genau wohin setzen? Spätestens nach der Hälfte des Films sind eben die meisten Gags absehbar: Wenn im Hintergrund eine Vitrine mit feinsten Chinaporzellan ins Bild rückt und Dick Steel das Zimmer betritt, ist wohl klar, was passieren wird.
Trotzdem kann man an diesem Film durchaus seinen Spaß haben. Nur ist leider die sowieso nicht sehr hohe Qualität der Witze seiner Vorgänger weiter gesunken und hat einer enormen Quantität Platz gemacht. Fehlende gute Ideen hat man durch enormen Aufwand an special effects auszugleichen versucht. Wegen der fehlenden zündenden Einfälle des Films lautet mein Fazit: Wer ihn nicht sieht, hat nichts versäumt.