Deutschland 1999 · 107 min. · FSK: ab 12 Regie: Peter Thorwart Drehbuch: Stefan Holtz, Peter Thorwart Kamera: Eckhard Jansen Darsteller: Markus Knüfken, Oliver Korittke, Ralf Richter, Diether Krebs u.a. |
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...und dann hat es Bang gemacht! |
Keek und seine Kumpels trinken viel Bier, fahren aufgemotzte Autos, gucken Unmengen an Videos und sind Fans von Borussia Dortmund. In schnellen Schnitten und knappen Bildern charakterisiert Regisseur Peter Thorwarth die spießige Vorortsiedlung in Unna, im Herzen von NRW, in dem sich alles Folgende abspielt: Denn Keek (Oliver Korittke) soll auf das geraubte Geld von Kalle (Ralf Richter) aufpassen, solange der im Knast ist. Dummerweise hat Keek gerade alles beim Pferderennen verspielt, als Kalle überraschend aus dem Gefängnis ausbricht, und alles verlangt. Keek muß sich etwas einfallen lassen, die einzigen, denen er vertrauen kann, sind sein Freund Andy (Markus Knüfken), Kickerstar des örtlichen Vereins und der etwas beschränkte Schlucke (Martin Semmelrogge). Ausgerechnet der hat einen »todsicheren Plan«...
Bang Boom Bang – Ein todsicheres Ding, das Spielfilmdebut des HFF-Absolventen Peter Thorwarth (der zuvor durch einige sehr begabte Kurzfilme auf sich aufmerksam machte) gewann auf dem diesjährigen Filmfest den Hypo-Nachwuchspreis. Zu Recht. Denn Thorwarth erzählt witzig und locker, mit sicherem Sinn für kleine, aber angenehme Geschmacklosigkeiten, und unter gescheiter Vermeidung aller platten Ruhrpottklischees. Soundtrack und treffsichere Dialoge, vor allem aber die gut besetzten Figuren (Martin Semmelrogge ist ebenso wunderbar anzusehen, wie Diether Krebs als Spießerpapa und Dorfmafioso) machen diese comichaft erzählte Krimikomödie zu einer charmanten Farce über ein paar durchschnittliche Deppen.
Nach all dem angestrengten, Bedeutung vortäuschenden Quark, den deutsche Regisseure im vergangenen Jahr auf die Leinwand brachten (ob Rainer Kaufmanns Long Hello & Short Goodbye, Detlev Bucks Liebe deine Nächste!, Jan Schüttes Fette Welt oder Egon Günthers Die Braut – um nur die mißlungensten zu nennen) ist diese unprätentiöse Komödie herzerfrischend. Im Gegensatz zu fast allen anderen deutschen Filmen der letzten Zeit, schafft hier ein Regisseur endlich einmal genau das, was er will. Man könnte nun gewiß einwenden, das Thorwarth weniger will, als andere. Doch es ist gar nicht genug zu schätzen, daß hier einer seine Grenzen kennt, weiß, was er kann, und daraus das Beste macht. Bang Boom Bang ist selten mehr als ein schöner Abendspaß. Aber das ist schon eine ganze Menge.