Großbritannien 2008 · 112 min. · FSK: ab 12 Regie: Roger Donaldson Drehbuch: Dick Clement, Ian Lafrenais Kamera: Michael Coulter Darsteller: Jason Statham, Saffron Burrows, Stephen Campbell Moore, Daniel Mays, James Faulkner u.a. |
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In diesem Film werden nicht nur Safes geknackt |
Verschwommene Bilder eröffnen The Bank Job, deuten ein Geheimnis an: Eine Frau auf einer Insel irgendwo im sonnigen Süden, im Bett mit zwei Männern. Ein Paparazzi fotografiert, es soll sich um Prinzessin Margaret handeln, die die Schwester der Königin von England war, und darum sind die Bilder brisant.
Man schreibt das Jahr 1971. 1968 ist vorbei, aber London swingt noch ein bisschen, und der Rhythmus dieser Zeit ist es, der diesen Film trägt. Eine schöne Frau trifft auf einen schönen Mann, den sie von früher kennt, macht ihm ein unmoralisches Angebot, und obwohl wir schon bald wissen, dass sie ein doppeltes Spiel spielt, dass es bei dem geplanten Einbruch in die Schließfächer einer Bank um etwas anderes geht, gehört beiden unsere ganze Sympathie.
Schon der Titel deutet es an: The Bank Job ist ein »Heist-Movie«, ein Safeknackerfilm, wie einst der unerreichte Rififi, wie Heist, wie Inside Man oder Soderbergh‘s Ocean’s's-Filme. Eines der Hauptvergnügen wirklich guter »Heist«-Filme liegt darin, wie ein Rädchen ins andere passt; man schaut in ihnen einer geölten Maschinerie bei der Arbeit zu, und zugleich weiß man: Es gibt immer das Risiko, dass irgendein Element doch nicht funktioniert.
Ganz vage basiert der gesamte Film auf den realen Geschehnissen rund um den seinerzeit berühmten »Walkie-Talkie-Einbruch« des Jahres 1971. Damals verhängte die britische Polizei nach vier Tagen »aus Gründen der nationalen Sicherheit« ein totales Berichts-Verbot über den Fall, erst 2051 dürfen die Akten geöffnet werden. Seitdem ranken sich um die Geschehnisse vielerlei Spekulationen. In diesem Film wird behauptet, schlüpfrige Bilder der Schwester der Queen hätten Königshaus und
Regierung erpressbar gemacht.
Die Story ist komplex und in ihren zahlreichen Wendungen mitunter verwirrend, aber am Ende passen alle Storyfäden zusammen und lösen sich befriedigend auf. Hohen Anteil daran hat Regisseur Roger Donaldson, der mit seinen Filmen No Way Out und Thirteen Days bekannt wurde.
Mehr als von allem anderen lebt dieser Film vom Stil. Vor 30, 40 Jahren hätten Steve McQueen und Faye Dunaway solche Rollen gespielt, jetzt sind es immerhin Jason Statham und Safron Burrows, beides gebürtige Londoner. Das Design ist minimalistisch, flüssig, elegant – schöne Menschen machen schöne Dinge, das ist noch schöner, wenn diese Dinge ein bisschen verboten sind. Das Vergnügen daran wird nur durch ein erzreaktionäres Ende getrübt.