USA 1996 · 98 min. · FSK: ab 16 Regie: David Hogan Drehbuch: Ilene Chaiken, Chuck Pfarrer, Chris Warner Kamera: Rick Bota Darsteller: Pamela Anderson, Temuera Morrison, Victoria Rowell, Jack Noseworthy u.a. |
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Barb Wire in Action |
Pam alias Barb Wire strippt auf einer großen, verdunkelten Bühne und von irgendwo oben kommt unheimlich viel Wasser auf sie herabgegossen. Die Kamera fährt durch das johlende Publikum, das nur aus ekelhaften Lustmolchen besteht, auf einen besonders ekelhaften Lustmolch, zu der sich angesichts der nassen Pam offenbar überhaupt nicht mehr einkriegt: »Come on babe« gröhlt er gierig, er hat wohl anders als wir dem Spruch auf dem Filmplakat keine Beachtung geschenkt. Sogleich wird er seinen Fehler einsehen. Langsam und lasziv zieht Pam ihre High Heels aus und schleudert sie dem Ekel Absatz voraus ins Ekelgesicht. »Don’t call me babe«, zischt sie verächtlich.
So müssen schlechte Filme eigentlich anfangen wenn sie gut sein wollen. Leider, leider ist Barb Wire aber kein guter schlechter Film. Er ist noch nicht einmal richtig schlecht, sondern nur sehr mittelmäßig und das ist wohl das übelste was man über einen Film mit Pamela Anderson sagen kann. Wieder einmal macht der Regisseur genau das falsch was sie alle falsch machen, wenn sie einen Comic verfilmen sollen und man fragt sich, warum die eigentlich nie etwas dazulernen wollen. Viel zu langsam alles. Gut, die eine oder andere Idee ist ja ganz nett. So ist die Handlung beispielsweise eine Art in die Zukunft verpflanzte Version von Casablanca, nur daß Humphrey Bogart jetzt eben Silikonbrüste hat und daß Udo Kier in der Sam-Rolle statt »As time goes by« diesmal »Lillie Marleen« singen darf. Aber was bitte macht man daraus? Gar nichts, rein gar nichts. Nach einem flotten Beginn wird die Geschwindigkeit so stark gedrosselt, daß sich selbst regelmäßige »Derrick«-Seher hier nicht verstört fühlen müssen. Kein Wunder daß der Plot neben seiner Hauptdarstellerin etwas schmalbrüstig wirkt.
Anspruchsvolle Pam-Fans müssen also wohl weiterhin auf »Bay-Watch« zurückgreifen. Oder aufs Internet. Dort solls ja irgendwo Fotos geben, die sie beim Oralsex mit ihrem Angetrauten zeigen. Da sparen wir uns doch Barb Wire und gehen stattdessen etwas surfen.