Deutschland/Österreich 1997 · 127 min. · FSK: ab 6 Regie: Joseph Vilsmaier Drehbuch: Klaus Richter Kamera: Joseph Vilsmaier, Peter von Haller, Jörg Widmer Darsteller: Ulrich Noethen, Ben Becker, Max Tidorf, Kai Wiesinger u.a. |
Sollte eine erfolgreiche deutsche Band jemals einen schwarzen amerikanischen Soldaten zum Mitgrooven animiert haben? Man mag es gar nicht so recht glauben. – Aber keine Angst, Comedian Harmonists versucht nicht, die Ohne-die-Nazis-wären-wir-heute-noch-eine-Kulturnation-These zu beweisen. Leider versucht er aber auch nicht, die Alte-Ufa-Komödien-sind-zwar-naiv-aber-ziemlich-unterhaltsam-These zu beweisen. Und das ist schade, denn für den Regisseur Joseph Vilsmaier, der ja von Haus aus Kameramann ist, muss die Versuchung groß gewesen sein, die Geschichte der Comedian Harmonists in Schwarzweiß zu erzählen. Hätte er ihr nur nachgegeben. Und dafür der Versuchung widerstanden, ein politisch korrektes, deutsches Allstar-Movie zu drehen, das bis in die überflüssigste Nebenrolle hinein mit Katja Riemann besetzt ist. Das Ergebnis ist ein Film über die originellste deutsche Band der Vorkriegszeit ohne Witz, Rhythmus und Berliner Glamour. Und das ist genauso wie ein Film über die Rolling Stones ohne Sex, Drugs und Rock'n'Roll.