Deutschland 2014 · 90 min. · FSK: ab 0 Regie: Marc Rothemund Drehbuch: Marc Rothemund, Hans Rath Kamera: Martin Langer Darsteller: Wotan Wilke Möhring, Julia Jentsch, Jan Josef Liefers, Oliver Korittke, Fahri Yardim u.a. |
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Verkrampft heiteres Herumstaksen |
Das Beste am Film sind die Brüste von Sophia Thomalla (25).
Warum allerdings SchauspielerInnen wie Julia Jentsch, Wotan Wilke Möhring, Fahri Yardim, Oliver Korittke und Jan Josef Liefers DA durch mussten, lässt sich nur mit Geld erklären. Es war hoffentlich sehr viel.
Dass ein Verlagshaus in den Zeiten der Printmedienkrise so viel Geld abwirft, dass sich die adlige Verlagsfamilie von Beuthen auf Mallorca einschnöseln kann, ist erschreckend faszinierend. Kein Ballermann weit und breit. Sommer, Sonne, gute Laune, schöne Menschen und eine Yacht, die immerhin später in die Luft fliegen wird.
Es lässt an Liz Mohn aus Gütersloh denken, der es hoffentlich auch sehr gut geht.
Ob die eine der drei Verlagstöchter »Lena von Beuthen« – erstaunlicherweise gespielt von Julia Jentsch – das Geld für die schicken Kleider selbst verdient oder der großartig florierende Verlag die komplette Sippschaft ernähren kann, bleibt offen. Julia Jentsch wirkt sehr unterfordert, ist aber schön gebräunt. Eine Tussi spielen zu sollen, ohne dabei tussig rüberzukommen, ist wirklich eine Herausforderung, an der man nur scheitern kann. Sophie Scholl – Die letzten Tage ist lange her (2005).
Es wirkt wie kulturelle Selbstverbrennung, wenn die SchauspielerInnen auf der liebsten Insel der Deutschen und durch eine verkrampft heitere RomCom herumstaksen und/oder schlafwandeln. Das ist kein schöner Anblick.
In der Geschichte geht es um Liebe, die die schönste Hauptsache der Welt ist. Die vier Knaben und natürlich allerbesten Freunde Paul, Schamski, Günther und Bronko müssen sich um diese Liebe mehr und weniger bemühen. Doch am Ende des Films wird keiner allein sein. Die Etepetete-Familie von Beuthen gibt den Dreh- und Angelpunkt des Geschehens. Eine schwangere Frau zwischen zwei Männern und die behauptete Dauer-Korruption bei mallorquinischen Beamten peppen die Story ungemein
auf.
Nach Mann tut was Mann kann ist Da muss Mann durch der zweite Teil einer Bestsellerreihe nach den Romanen von Hans Rath. Mit einem dritten Teil der Filmreihe muss gerechnet werden (»Was will Mann mehr«).
Wir machen alle mal Sachen einfach nur wegen des Geldes. Das lässt sich in anderen Berufen als der Schauspielerei nur eben leichter verheimlichen.
Über – zum Beispiel – Jan Josef Liefers, der mit der »Band Aid 30 Germany« Weihnachten anno 2014 »Do They Know Itʼs Christmas« röhrte, zog Medienbeobachter Jan Böhmermann gekonnt und böse her. Er nahm den grölenden
Promi-Haufen auseinander und verärgerte mit seiner Rückfrage »Do they know it’s scheiße?« allen voran den Tote-Hosen-Campino.
So wie der peinlich gewordene Campino und die anderen 29 nicht über Böhmermann lachen konnten, fällt es auch beim Ringelreihen von der Komödie Da muss Mann durch sehr schwer lachen zu können. Komödie ist eben tatsächlich eine Königsdisziplin.
Nochmal zu Sophia Thomalla.
Sie sei »das schönste Gesicht des deutschen Schauspiels«, heißt es. Schön ist sie und sehr sexy.
Frau Thomalla ist – neben dem Hund – die einzige, die wirklich in diesen Film passt.
Sie ist die fleischgewordene, biologistische Antwort auf die Frage »Warum mögen Männer Brüste?«.
Eine andere Antwort gab Woody Allen 1972 in seinem Film Was Sie schon
immer über Sex wissen wollten, aber bisher nicht zu fragen wagten. Auf einer grünen Wiese wird eine einzeln umherirrende Riesentitte eingefangen. Doch die Polizei kennt sich aus. Sie machen sich auf die Jagd, denn erfahrungsgemäß träten Brüste paarweise auf. Womit wir wieder bei Sophia Thomalla wären. Die zweifachen Blickfangpunkte für heterosexuelle Männer geben dem Film Da muss Mann durch etwas Geerdetes und Versöhnliches.