USA/F 2013 · 116 min. · FSK: ab 12 Regie: Louis Leterrier Drehbuch: Ed Solomon, Boaz Yakin, Edward Ricourt Kamera: Mitchell Amundsen, Larry Fong Darsteller: Jesse Eisenberg, Isla Fisher, Woody Harrelson, Dave Franco, Mark Ruffal u.a. |
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»Je mehr Sie zu sehen glauben, desto einfacher ist es, sie zu täuschen.« |
Dass uns ein perfekter Einbruch an Zauberei erinnert, ist keine neue Erfahrung. Dass aber Zauberkünstler zu perfekten Einbrechern werden, hat man noch nicht gesehen. Allemal wird es vielen ähnlich gehen: Wer modernen Zauberern, Hypnosemeistern, Gedankenlesern und Illusionisten zuguckt, kann kaum glauben, dass es hier nicht am Ende mit ganz primitiven Tricks zugeht. Tut es am Ende auch: Denn dieser fröhliche Actionthriller liefert dem Publikum den Mehrwert, auch noch ein paar der geheimen Mechanismen zu enthüllen, mit denen es geleimt wird.
Mit überaus verblüffenden – »unfassbaren« – Tricks begeistern jedenfalls die Magiere »The Four Horsemen« ihre Zuschauer. Sie bestehen aus dem Trickspieler J. Daniel Atlas (Jesse Eisenberg), der Meisterin des Verschwindens Henley (Isla Fisher), dem Hypnosespezialist Merritt (Woody Harrelson) und dem Kartenkünstler (und Safeknacker) Jack (Dave Franco, James Francos jüngerem Bruder). Finanziert werden sie von einem gelangweilten Millionär (Michael Caine). Die vier nutzen ihre Tricks, um nebenbei reiche Leute um einen großen Teil ihres Vermögens zu erleichtern. Ein Teil der Beute fließt in die eigenen Taschen, einiges wird aber auch ans Publikum verteilt – dieser »Heist«-, also Einbruchs- Thriller ist auch auf augenzwinkernde Weise antikapitalistisch. Vor allem ist dies aber ein flott inszeniertes dynamisches Katz-und-Maus-Spiel mit Screwball-Komödien-Einlagen, zu denen zwei Interpol-Agenten (Mark Ruffalo und Melanie Laurent), die den vier auf den Fersen sind, sehr viel beitragen. Abgeschlossen wird das Figurenarsenal noch mit Morgan Freeman als einer Art einer grauen Eminenz, ein Mann, der sein Geld bisher damit verdiente öffentlich Zaubertricks zu entlarven.
Regisseur Louis Leterrier (Transporter, The Incredible Hulk, Clash of the Titans) inszeniert seine Geschichte rasant und mitunter ein wenig hektisch mit ständig bewegter Kamera in den schönen Städten New Orleans, New York und Las Vegas. So sehr, wie er sich für die Wahrheit hinter den Zaubereffekten interessiert, so wenig Aufwand betreibt er damit, uns für seine Figuren zu interessieren – das rächt sich auf die Dauer, denn nach einer Stunde ist die Luft aus Story und Film merklich raus. Auch die mehr oder weniger geistreichen Sprüche – »Kommen Sie ganz nahe ran. Denn je mehr Sie zu sehen glauben, desto einfacher ist es, sie zu täuschen!« – halten einen da nicht wirklich bei der Stange. So verweilt man bis zur erwarteten Überraschung am Ende – ein letzter Trick dieses nach starkem Beginn leider nur durchschnittlichen, gar nicht unfassbaren Films.