USA 1999 · 120 min. · FSK: ab 16 Regie: Peter Hyams Drehbuch: Andrew Marlowe Kamera: Peter Hyams Darsteller: Arnold Schwarzenegger, Gabriel Byrne, Robin Tunney, Kevin Pollak u.a. |
Satan kommt auf die Erde zurück. In Gestalt eines charmanten Dämons, von Gabriel Byrne in einem furiosen Auftritt mit der federnd leichten Bedrohlichkeit eines knallharten Wall-Street-Brokers gespielt, erscheint er in aller Stille in New York, um in der letzten Stunde des Jahres eine Jungfrau zu schwängern. Seine Diener sind – wer wäre da ernsthaft überrascht – die vollständig unterwanderte New Yorker Polizei und übermäßig bemutternde Krankenschwestern.
Der gefallene Engel hat schöne Szenen: »Gott«, hören wir ihn argumentieren, »ist bloß ein alternder Manager, die Bibel eine aufgeblasene Presseerklärung: Wenn sich Gutes ereignet, ist es sein Wille, passiert Abscheuliches, geht er halt seltsame Wege«. Und diese Schuldgefühle: »Ich handle nicht mit Schuld. Ich bin für besseres Management.«
Arnold Schwarzenegger begegnen wir als erstes mit einer Pistole im Mund, kurz vor dem Abdrücken. Die bereits leicht welken Muskeln sind ebenso wenig der Grund dafür wie das pseudoreligiäse Brimborium oder der krude, mühsam um Glaubwürdigkeit bemühte, langweilige Plot des Films, bei dem immerfort irgendwelche Gottesdiener irgendetwas erklären müssen, denn Luzifers Wege sind offenbar noch unerforschlicher als die des Herren. Der macht es einem schwer genug. Denn nur Gott selbst weiß, warum er ausgerechnet diesen selbstmordgefährdeten, alkoholkranken Bodyguard auserkoren hat, die Welt zu retten. Am Ende nimmt er sich dann doch das Leben – diesmal mit Sinn, und darum wird er wohl in den Himmel kommen. Seine Initialen sind JC, einmal wird er gar gekreuzigt.
Mit etwas Ironie hätte diese Allegorie eine clevere Reflexion über alternde Actionhelden werden kännen, über den Zwang, immer noch einen drauf zu setzen. Denn was bleibt noch nach Superagent, Terminator und Last Action Hero? Gut, daß er wenigstens nicht Satan gespielt hat. So viel zum Positiven.