USA 1997 · 89 min. · FSK: ab 12 Regie: Arthur Hiller, Alan Smithee Drehbuch: Joe Eszterhas Kamera: Reynaldo Villalobos Darsteller: Ryan O'Neal, Eric Idle, Sylvester Stallone, Jackie Chan u.a. |
Eitelkeit, Selbstbeweihräucherung und Narzißmus können unerträglich sein und zugleich charmant. Charmant sind sie, wenn sie in Gestalt von Robert Evans daherkommen, jenes Ex-Tycoons, der schon fünfmal pleite war, und sechsmal wiederauferstand von den Toten – ein Achterbahnleben, wie es sich die Amis dann gern als »typisch amerikanische Karriere« vorgaukeln, was natürlich ein totaler Quatsch ist, schon deshalb, weil Bankrotteur Evans im Gegensatz zu den typischen hochverschuldeten Amerikanern immer noch ein zweistelliges Millionenvermögen auf einem seiner Bankkonten ruhen hat. Aber Evans, der heute aussieht wie das, was er schon immer war, ein goldkettchengeschmückter Sugar-Daddy, und der in Burn, Hollywood, Burn im Bademantel sich selber spielt (wie viele andere, z.B. Sly Stallone, Whoopi Goldberg), ist wie gesagt zumindest charmant. Das ist auch Ryan O’Neal, der nicht sich selbst spielt, sondern ein »typisches« Produzentenarschloch, das sich von seinen Statistinnen am liebsten Blow Jobs verpassen läßt, und dessen Auftritt nicht nur ausgezeichnet, sondern auch sehr selbstironisch ist.
Alles andere kann man aber vergessen. Die Witze verlangen nicht nur Insiderkenntnisse, sie sind vor allem schlecht, und Joe Eszterhas, Drehbuchautor von -unter anderem- Flashdance, Basic Instinct und Showgirls, ist einfach ein unerträglicher, derber Unsympath. Wenn Hollywood tatsächlich abbrennen würde, wäre der Gestank nicht zuletzt deshalb ziemlich unerträglich, weil Leute wie Eszterhas zu besoffen sind, um sich rechtzeitig in Sicherheit zu bringen. Burn, Hollywood, Burn, eine Komödie über die Filmindustrie, ist sehenswert für diejenigen, die oben genannten Narzißmen etwas abgewinnen können, und die Evans bzw. O’Neal angucken wollen. Die sind die Kinokarte wert. Mehr darf man nicht erwarten.