USA 1995 · 92 min. · FSK: ab 16 Regie: Cristopher Ashley Drehbuch: Paul Rudnick Kamera: Jeffery Tufano Darsteller: Steven Weber, Michael T. Weiss, Patrick Stewart u.a. |
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Von einem Theaterregisseuer nach dem gleichnamigen Theaterstück inszeniert, besticht der Film durch seine humorvollen Dialoge ebenso wie durch seine Situationskomik und die erfrischende Darstellung der Homosexualität. Eine Screwball-Comedy im besten Sinne, nur heißt es diesmal nicht Harry meets Sally oder so ähnlich, sondern: Boy meets boy.
Jeffrey (Steven Weber), ein junger, schwuler Schauspieler, hat kein Glück; weder im Beruf noch in der Liebe. Ohne Engagements hält er sich typischerweise als Kellner über Wasser. Und aus seinen amourösen Mißerfolgen zieht er den Schluß, daß das Leben ohne Liebe, zumal in den Zeiten von AIDS, doch um einiges einfacher sei. Außerdem könne man sich ja dann auch viel besser um die Karriere kümmern.
Daß jedoch besonders das sexuell enthaltsame Leben sehr kompliziert werden kann, erfährt Jeffrey indem er Steve (Michael T. Weiss) kennenlernt, und dadurch sofort wieder in erotische Tagträumereien verfällt. Steve ist seinerseits an Jeffrey nicht uninterssiert, aber dieser will standhaft Abstinentzler bleiben. Als Jeffrey erfährt, daß Steve HIV-positiv ist, wird er natürlich in dieser Haltung bekräftigt. Trotzdem sucht er nach weiterer Bestätigung in seinem Umfeld: er absolviert Psychokurse und fragt Eltern, Pfarrer, Freunde und selbst die Mutter Theresa (Irma St. Paul) um Rat. Es hilft alles nichts, Jeffrey windet sich hin und her, trifft aber keinen Entschluß.
Aber er kann sich nicht aus der Affäre ziehen, indem er versucht, sich aus allem herauszuhalten. Der Versuch, sich nicht zu entscheiden, funktioniert nicht, denn das ist bereits eine, mehr oder weniger, bewußte Entscheidung mit unbeabsichtigten Folgen. Und dies trifft besonders an Orten zu, an denen einen die schier grenzenlose persönliche Freiheit in eine Orientierungslosigkeit wirft, aus der nur eigene Entscheidungen heraushelfen können. New York, die Stadt in der der Film spielt, ist einer dieser Orte.
Jeffrey erkennt erst spät, daß ihm niemand seine Entscheidung abnehmen kann, wenn er für sein Handeln die Verantwortung tragen will, und er entschließt sich für Steve. Auch wenn er den Ratschlägen seiner schwulen Freunde Sterling (Patrick Stewart) und Darius (Brian Batt) dadurch folgt, ist es letztendlich doch seine eigene Entscheidung zu den ihn seine Gefühle und Hormone leiten. Es gelingt ihm seine Ängste zu überwinden und er entschwebt in den Armen seines Traummannes dem verdienten Komödien-Happy- End entgegen. Und Mutter Theresa spielt dazu, eine Zigarette rauchend, Klavier.
Allein diese Schlußszene macht den Film zu einem köstlichen Erlebnis. Ein ganz wunderbarer Höhepunkt ist natürlich auch die Darstellung des kultivierten Innenarchitekten Sterling durch Patrick Stewart, der den Fans von »Star Trek« schon in der Rolle des Captain Picard unvergessen geblieben ist. Auch das allein ist ein Grund sich den Film anzusehen.
Am Ende könnte man mal wieder die Frage stellen, wieso in Deutschland nicht solche hervorragenden Beziehungskomödien gedreht werden. Aber das tu ich jetzt nicht.