USA 1998 · 99 min. · FSK: ab 12 Regie: Peter MacDonald Drehbuch: Sheldon Lettich, Rebecca Morisson, Jean-Claude van Damme Kamera: Douglas Milsome Darsteller: Jean-Claude van Damme, Adewale Akinnuoye-Agbaje, Daniel Caltagirone, Steven Berkhoff u.a. |
Früher war alles besser. Auch für Fabrikanten von Actionfilmen des Typus, für den der Name Jean-Claude van Damme steht. Denn damals, als ihr Held noch nicht berühmt war, ging es in seinen Filmen im Prinzip nur darum, daß dieser seine wohlbepackten Muskeln zeigen, und nach unzähligen Krachzackbumm-Einlagen siegreich die Leinwand hinabsteigen durfte.
Und heute? Da möchte der Muskelprotz plötzlich nicht mehr ein simpler Haudrauf sein, sondern eine »Geschichte« bekommen. Geholt hat er sich dafür den Regisseur Peter MacDonald, der zuvor schon für filmhistorische Highlights wie Die unendliche Geschichte III und Rambo 3 verantwortlich war. Und dabei kommt so etwas heraus wie Der Legionär. Plötzlich spielt alles nicht mehr in der Gegenwart, sondern in den 20er Jahren, vor wackeligen Pseudo-Orient-Kulissen, von denen Van Damme womöglich glaubt, sie wären verwandt mit Josef von Sternbergs Morocco oder Rudolfo Valentinos The Son Of Sheik, falls er die entsprechenden Filme überhaupt kennt.
Erzählt wird von einem Boxchampion (van Damme), der sich weigert, ein Kampfergebnis zu fälschen. Daraufhin muß er fliehen, geht zur Legion, wird aber so lange verfolgt, bis er am Ende des Films alle Häscher abgeschüttelt hat.
Einmal mehr präsentiert sich Van Damme als kreuzbrave ehrliche Haut, ein reiner Tor, der sich gegen der schöden, korrupten und gewalttätigen Welt nur durch seine Körperkraft wehren kann. Damit gibt er zwar eine hervorragende Identifikationsfigur für
sein auch eher einfach gestricktes Publikum ab. Aber die primitiven Gegensätze, mit denen hier die Welt geordnet wird, führen bestimmt zu allem möglichen, aber nicht dazu, über irgendetwas besser Bescheid zu wissen.