Deutschland 1996 · 78 min. · FSK: ab 12 Regie: Volker Einrauch Drehbuch: Lothar Kurzawa Kamera: Bernd Meiners Darsteller: Peter Lohmeyer, Dieter Landuris, Andrea Sawatzki, Brigitte Janner |
Die Alternative zur Beziehungskomödie ist der Schwarz-Weiß-Film. Filme wie Sexy Sadie und Die Mutter des Killers versuchen dem neuen deutschen Film nicht durch spektakuläre Schauplätze und wilde Verfolgungsjagden einen einen neuen Anstrich zu geben, vielmehr präsentieren sie sich als kleine, dreckige Low-Budget-Produktionen, die obskure, nicht auf jedes Zuschauers zartes Gemüt Rücksicht nehmende Geschichten erzählen. Kein Kino für die ganze Familie also, davon gibt’s genug.
Die deutsche Wirklichkeit ist ja so hart. Eddie (Dieter Landuris) muß zum Beispiel gut Obacht geben, daß er nicht vom Liebhaber seiner Frau verdroschen wird. Seine Arbeit verrichtet er im Bestattungsinstitut und wenn er mal Trost bei der Verwandtschaft sucht, wird ihm nur wieder klargemacht, daß sein Bruder 'n Mann ist, und er nicht.
Doch als er vom Tode Theos erfährt, glimmt endlich Hoffnung auf, denn Theo war ja der Gatte von Eddies alter Freundin Olga. Theo (Peter Lohmeyer) aber lebt, versteckt in einem Keller wartet er darauf den reichen Gemahl seiner Freundin umzubringen, um mit ihr und der Erbschaft ein neues Leben anzufangen.
Auch in Die Mutter des Killers geht es also um Beziehungen, und auch wieder nicht, denn so richtig versessen sind Männchen und Weibchen nicht aufeinander. Zweckbündnisse sind’s halt, die sich eher zufällig ergeben, manchmal ist man sich ein bißchen beleidigt, weil einer den anderen betrügt, manchmal kämpft man gemeinsam um irgendwas. Auf entsprechend wackeligen Beinen steht das Leben, das Theo zusammen mit Jennifer (Karen Friesicke) plant. Theo ist zu zögerlich beim Morden, und Jennifer ist auch nicht so hart wie sie tut. Wirklich wichtig ist nur, daß Eddie mal von seiner Mutter gelobt wird.
Schwarz-Weiß ist cool, da wirken selbst Fernsehspieldarsteller wie Peter Lohmeyer wie Underground-Stars, und Karen Friesicke kommt nah an Barabara Stanwyck. Tod und Komik sind auch cool, besonders, wenn sie in ein hartes kompromißloses Milieu hineinerfunden werden, das kein Filmstudent Deutschlands jemals tatsächlich erlebt haben dürfte. Ungeachtet dessen enthält der Film einige nette, schlicht komödiantische Szenen, einen Barkeeper mit einem prima Gesicht (»Gäste mag ich nicht.«), einen guten Schauspieler namens Dieter Landuris als sympathischen Feigling und eine Szene, die den Tod Theos zeigt und die ich überhaupt nicht verstanden habe.