USA 1995 · 101 min. · FSK: ab 0 Regie: John Henderson Drehbuch: John Fusco Kamera: Clive Trickner Darsteller: Ted Denson, Joeley Richardson, Kirsty Graham u.a. |
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Dr. Dempsey (T. Denson), ein amerikanischer Wissenschaftler, ist am bisherigen Tiefpunkt seines Lebens angelangt: die Anwälte seiner Exfrau bedrängen ihn, doch er ist bankrott, zudem hat er seinen Ruf als seriöser Wissenschaftler eingebüßt und muß nun Lehrveranstaltungen halten, die ihn nicht interessieren. Daß ihn auch sein Auto im Stich läßt, ist da nur folgerichtig. Dann schickt ihn sein Chef gegen seinen Willen zu einer Forschungsreise nach Schottland, wo er die Sage vom Monster von Loch Ness untersuchen (und widerlegen) soll. Er glaubt natürlich nicht an das Ungeheuer, schon allein deshalb, weil er weiß, daß ihn seine letzte Jagd nach dem Yeti alle Glaubwürdigkeit im Kollegenkreis gekostet hat. Am Loch Ness angekommen steigt er in einer kleinen Pension ab und freundet sich mit der Besitzerin und besonders deren neunjährigen Tochter an. Dieses Mädchen, Isabel (K. Graham), hat eine besondere Gabe: sie kann in die Zukunft sehen und Geschehnisse voraussagen.
Nach einigen Tagen der Suche ist er sicher, beweisen zu können, daß es im See kein Fabeltier gibt. Ein sonderbares Foto jedoch läßt ihn zweifeln. Isabel weiß viel über das Geheimnis von Loch Ness, aber sie weiß nicht, ob sie Dempsey alles erzählen darf. Doch sie vertraut ihm immer mehr und erzählt ihm von dem liebenswürdigen Geschöpf, das sie ab und zu trifft und malt sogar ein Bild davon. Dies wiederum ähnelt dem Foto so sehr, daß Dempsey sich erneut auf die Untersuchung des Sees einläßt. Diesmal kentert sein Boot mitsamt den Geräten, aber nun ist Dempseys Forschergeist erst richtig erwacht. Obwohl sich Laura (J. Richardson) mit ihrer Pension auf eine Leben ohne Mann eingerichtet hat und selbstbewußt im Leben steht, verbindet sie bald zarte Bande mit Dempsey. Isabel weiß, wo sich das Fabelwesen aufhält und beschließt, Dempsey einzuweihen. So nimmt sie ihn mit in eine Grotte am See, wo beide die Fabelwesen sehen. Dempsey ist überwältigt, kann aber der Versuchung nicht widerstehen, ein Foto zu schießen. Dadurch hat er seine kleine Freundin hintergangen und seine Probleme fangen erst richtig an, denn er steht vor der Entscheidung, ob er die Öffentlichkeit über die Entdeckung informiert.
Mit Nessie ist dem Regisseur Henderson ein guter und stimmungsvoller Kinder- und Familienfilm gelungen. Besonders die Schönheit der Landschaft um Loch Ness zieht die Zuschauer von Anfang an in den Bann. Da stört dann auch die übertrieben dramatisierende musikalische Untermalung nicht allzusehr. Liebevoll werden die Charaktere der Bewohner der schottischen Dörfer beschrieben, ähnlich wie im herrlichen Film Local Hero, (der aber ein anderes Publikum ansprechen will.) Für den Film Nessie wurde ebenfalls eine entzückende Kulisse direkt am Meer gefunden: 90 Meilen von Inverness entfernt liegt das Dorf Diabaig an der Westküste. In diesem einsamen Nest mußte erst eine zuverlässige Stromversorgung für die Filmarbeiten erstellt werden und die Häuser neu gestrichen, sowie aus einem Wohnhaus ein Pub gemacht werden. Doch die 50 Dorfbewohner waren hilfsbereit und über die Abwechslung erfreut. Die Innenszenen der Pension und des Pubs wurden im Studio nachgedreht und die spektakulären Nessie-Szenen entstanden mit Hilfe einiger Computersimulationen, die es ermöglichen, die animierten Figuren direkt in die Szenen mit den Schauspielern hineinzukopieren. Doch trotz dieser technischen Mittel wurde angenehmerweise der Versuchung widerstanden, diese ständig zu benutzen, und so ist ein insgesamt angenehmer Film ohne zuviel Action herausgekommen.