Deutschland 1997 · 114 min. · FSK: ab 12 Regie: Peter Sehr Drehbuch: Peter Sehr Kamera: David Watkin Darsteller: Heike makatsch, Charles Berling, Daniel Craig u.a. |
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Gut das dieser Film Obsession heißt, und nicht Osessione. Denn sonst hätte er uns statt an ein Herrenparfüm und an Kate Moss an Visconti erinnert, und das wäre dann doch zu enttäuschend ausgefallen.
Nun ist gegen Kate Moss ja nichts weiter zu sagen. Genausowenig wie gegen Heike Makatsch, die bekanntermaßen die Hauptrolle in Obsession spielt, und von manchen als der einzige Lichtblick in diesem Film gefeiert
wird. Oder dagegen, daß Peter Sehr beim besten Willen kein Visconti ist. Letzteres will er nämlich auch nicht sein. Sein möchte er eher ein neuer Truffaut, der uns eine Dreiergeschichte a la Jules et Jim erzählt.
Dreiergeschichten sind überhaupt in Mode, man denke nur an Love etc., der freilich viel
besser ist, als Obsession. Mal sehen, ob sich das mit den Dreiergeschichten nach Lady Dis Hinscheiden jetzt ändert. Die meinte nämlich einmal, drei seien »einer zu viel«. Der Hauptfigur von Obsession -gespielt eben von Heike Makatsch, die ganz gut ist, aber eben in einem schlechten Film- findet dagegen, daß drei gerade richtig sind, und daraus zieht der Film seinen roten Faden. Vielleicht gefällt uns daher der Film doch noch wenigstens ein
bißchen, weil wir uns an eigene Erlebnisse erinnern. Aber das hat wieder nix mit dem Film zu tun.
Eine der interessantesten Fragen im Zusammenhang mit diesem Film bleibt: wie spricht man den Titel eigentlich aus ? Wenn man ihn wie Kate Moss ausspricht, was wohl die meisten tun werden, weil sie eben das Herrenparfüm kennen, dann entgeht man immerhin dem irgendwie nach Germanistenseminar -nichts gegen Germanisten, genausowenig wie gegen Heike Makatsch- klingendem pastoralen Ob-Sess-Sion. Wem noch andere Gründe einfallen, der kann sie ja ins Forum posten.
Sonst ist über diesen Film eigentlich nichts mehr zu sagen.