Deutschland 2000 · 92 min. · FSK: ab 6 Regie: Edzard Onneken Drehbuch: Bernd Eilert, Michel Bergmann, Otto Waalkes Kamera: Hagen Bogdanski Darsteller: Otto Waalkes, Eva Hassmann, Reiner Schöne, Michael Schweighöfer u.a. |
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18 Millionen Mark – das ist eine Menge Geld. Davon kann man sich einiges kaufen. Einen Kindertraum vom amerikanischen Kino beispielsweise. So richtig mit englischem Vor- und Abspann. Mit Außenaufnahmen in New York und Tokyo. Mit Schiffsmodellen, die in Freiheitsstatuen-Modelle krachen. Ganz, ganz viel Computergrafik. Und mechanische Pinguine!
Kaum auszumalen, was man alles kriegen könnte, wenn man doppelt soviel Geld hätte! Gags zum Beispiel, so richtig gute. Genug für 90 Minuten, so dass man nicht die paar kläglichen, die man hat, minutenlang totreiten und in Grund und Boden walzen müsste. Und auch vielleicht funkelniegelnagelneue, und nicht nur welche aus der hintersten Schublade des Third-Hand-Ladens, herausgekramt unter den miefigen »Charleys Tante«-Fummeln. (So von der Sorte: »Na mein Kind, wie alt bist Du denn?« – »Sieben.« – »Und was willst Du mal werden?« – »Acht«.) Womöglich – aber nein, das wäre zuviel des Guten... – sogar solche, die richtig gut auf den Hauptdarsteller und seine erprobten Stärken zugeschnitten wären? (Selbst, wenn diese Stärken uns schon wesentlich ferner und unverständlicher anheimeln als noch vor zehn, fünfzehn Jahren.) Und, denken Sie nur, für ein ganzes Drehbuch könnt’s sogar langen! Eins, das wenigstens so tut, als hätt' sich irgendwer damit immerhin einen müden Bodensatz an halbherziger Mühe gegeben. Und... und... Einen Regisseur!!! Einen, der was von Humor versteht! So richtig mit Timing und Pointen-Treffsicherheit! Oder, wenn man nur einen kriegt wie Edzard Onneken, der bisher mit 70 Folgen »Gute Zeiten, schlechte Zeiten« allenfalls Gespür für unfreiwillige Komik bewiesen hat, für den wenigstens ein Seminar in den notwendigsten Grundbegriffen des filmischen Lustigseins.
Überhaupt, man könnte eventuell sogar einen richtig guten Grund erstehen, so einen schönen, kugelrunden, flauschigen, einsichtigen, die ersten 18 Millionen auszugeben. Einen besseren als: »Es sollte einen neuen Otto-Film geben.« und »Irgendwo musste das Geld hin, und das Fenster stand grad offen...«
Doch, doch: Auch wenn nichts in dieser fußpilzunlustigen Filmkatastrophe darauf hindeutet – mit nochmal 18 Millionen Mark hätte Otto – Der Katastrofenfilm bestimmt eine Komödie werden können.