GB/D 1995 · 100 min. Regie: Philip Ridley Drehbuch: Philip Ridley Kamera: John de Borman Darsteller: Brendan Fraser, Ashley Judd, Viggo Mortensen u.a. |
Dies ist keine Kritik, dies ist eine Warnung!!! Laßt es sein! – Was immer Ihr heute tun könntet, anstatt ins Kino zu gehen, tut es; es ist in jedem Fall besser als sich The Passion of Darkly Noon anzusehen.
Zuerst einmal der Inhalt: Wir sehen einen Mann erschöpft durch den Wald stolpern und schließlich an einem Wegesrand zusammenbrechen: Darkly Noon. Er wird gefunden und gerettet und kommt dabei auf die einsam im Wald liegende Farm von Callie und Clay, die ihn liebevoll aufnehmen. Während Darkly gesundet verfällt er zunehmens der hübschen Callie, die jedoch nur auf die Heimkehr ihres stummen Freundes Clay wartet. Dummerweise kommt Darkly aus einem Clan von Religionsfanatikern (wahrscheinlich Zeugen) und hält seine spätpubertären Gefühle für Sünde. Seinen innernen Konflikt projiziert er schließlich nach außen und als ihm erzählt wird Callie sei eine Hexe, glaubt er das nur allzu bereitswillig. Kurzentschlossen wird Darkly daraufhin zum Strafgericht und zieht aus um Soddom und Gomorra ein Ende zu bereiten.
Während der Film zu Beginn noch ein wenig Interesse für seinen Hauptdarsteller und dessen Geschichte -seine Eltern sind ermordet worden, er selbst konnte gerade noch fliehen- zu wecken vermag, wird dessen Zwiestreit zwischen Gott und Geilheit mit der Zeit unerträglich. Der Konflikt, den Darkly (dargestellt übrigens von Brendan Fraser) mit sich selbst führt, wird mit dem ständigen Auftauchen seiner verstorbenen Eltern dargestellt, die zerschossen und halbverwest auf einem Sofa sitzen, sich mit »Mom« und »Dad« anreden und versuchen zu Lebzeiten versäumte Erziehung nachholen. Regisseur Philip Ridley spielt 100 Minuten lang hilflos mit Symbolen, die seinen Film endgültig der Lächerlichkeit preisgeben. Da verbrennt dann ein bunt-glitzernder Schuh auf dem Waldsee, in einer Höhle im Herzen des Waldes sehen wird farbenfrohe Steinzeit-Gemälde, die vom Untergang erzählen, Callies Freund Clay schreinert Särge, rund um das schöne Häuschen finden sich auffallend oft tote Vögel und zum Finale malt der keusche Darkly sich am ganzen Körper rot an, um mit flammenden Schwert gegen das Böse zu ziehen. An dieser Stelle scheint dem Regisseur Ridley dann eingefallen zu sein, daß Action auch immer ganz wichtig für die Kinokasse ist und so inszeniert er nach 90 Minuten Langeweile ein blutiges Inferno, wobei er unsere kleine (Wald-)Farm furios in Flammen aufgehen läßt.
Nicht daß man sich The Passion of Darkly Noon nicht ansehen könnte, die Frage ist nur, wieso sollte man. Natürlich will und kann ich niemanden daran hindern, aber sagt nicht, ich hätten Euch nicht gewarnt.