Deutschland 2015 · 97 min. · FSK: ab 0 Regie: Arend Agthe Drehbuch: Arend Agthe, Bettina Kupfer Kamera: Thomas Benesch Darsteller: Nicolaus von der Recke, Sophie Lindenberg, Philipp Schmitz-Elsen, Henriette Heinze, Bettina Kupfer u.a. |
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Niedlich, aber unglaubwürdig |
In dem Kinderfilm von Arend Agthe geht es um den achtjährigen Sammy, der sehr an seinem Hamster Raffi, dem er sogar Kunststücke beibringt, hängt. Doch Raffi wird krank und muss operiert werden. Auf dem Heimweg vom Doktor passiert es: Der Hamster wird entführt! Im weiteren Film geht es darum, wie Sammy seinen Hamster in Hamburg sucht.
Da dieser Kinderfilm mit dem Prädikat besonders wertvoll ausgezeichnet ist, geht man schon mal sehr erwartungsvoll ins Kino, doch was dann kommt ist extrem schlecht: Es fängt so an, dass Sammys Mutter erwähnt, dass Raffi nicht schwimmen kann, man jedoch in zahlreichen Szenen vom Gegenteil überzeugt wird. Dann trägt Sammy in allen Such-Szenen, bei denen er vorher in der Schule war seinen Rucksack, wobei man doch weiß, dass der gerne schon mal ein paar Kilo wiegt, vor allem bei einer
fast kopfüber Szene in einem „Boot“ auf dem Wasser war es einfach nur lächerlich.
Jedoch muss man zugeben, dass die anfänglichen Tierszenen schon sehr niedlich waren und für den ein oder anderen Seufzer im Kinosaal gesorgt haben.
Doch wenn man mal ein bisschen im Internet recherchiert, findet man ganz schnell heraus, dass die Bedingungen für die Hamster am Set katastrophal waren und dass, obwohl Goldhamster nachtaktiv sind, sie für den Dreh tagsüber geweckt wurden,
was sehr großen Stress für die Tiere bedeutet und sogar zu einem frühzeitigen Tod führen kann. Außerdem mussten die Nager artuntypische Stunts vollführen, wie z.B. kopfüber von der Hand baumeln oder mit anderen Hamstern auf kleinem Raum zusammensitzen, obwohl Hamster strikte Einzelgänger sind.Des Weiteren gab es kleine und tierschutzwidrige Hamsterräder oder zu kleine Käfige.
Dann gab es absolut unrealistische Szenen und eine 14-jährige Schwester, die mit hohen Schuhen und
zu viel Schminke krass aufgestyled und unecht wirkt. Auch dass der Vater für eine Auszeit gleich nach Afghanistan gegangen ist war dann doch etwas over the top.
Im Abspann kommt dann noch der Knaller: Im Film werden zwei Asiaten gezeigt, die Brüder sein sollen, doch dann durfte ich in der Rollenverteilung lesen, dass sie von ein und demselben Mann gespielt wurden! Es ist ja allgemein verbreitet, dass sich Asiaten aus einem Land sehr ähnlich sehen und zwei Rollen für einen Mann finde ich dann schon sehr rassistisch!
Als Fazit kann man nur sagen, dass das Prädikat besonders wertvoll hierfür absolut nicht gerechtfertigt ist und man während dem Film fast einschläft, da er sich absolut in die Länge zieht und die angeblich so abenteuerliche Suche alles andere als das war!
(Die Autorin ist 13 Jahre alt)