Deutschland/Japan 2008 · 82 min. · FSK: ab 0 Regie: Marie Miyayama Drehbuch: Marie Miyayama, Christoph Tomkewitsch Kamera: Oliver Sachs Darsteller: Yuki Inomata, Hans Kremer, Orlando Klaus, Imke Büchel, Nahoko Fort u.a. |
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Allein in der Fremde |
Eine tolle Hauptdarstellerin, eine interessante Kamera und eine gute Ausgangsidee – das sind die Pluspunkte in Der Rote Punkt, Marie Miyayamas Abschlussfilm an der Münchner Filmhochschule (HFF).
Der Film handelt von einer Spurensuche im fremden Land. Die japanische Studentin Aki weiß, dass ihre Eltern vor 18 Jahren in Deutschland bei einem Unfall ums Leben gekommen sind. Und obwohl ihr die Adoptiveltern und ihr Freund abraten, macht sie sich
von Japan aus ganz alleine auf die Suche nach den Spuren dieses Verlustes im Ostallgäu. Auf einer vergilbten Landkarte ist mit einem roten Punkt eine bestimmte Stelle markiert. Der Unfallort vielleicht oder die Stelle, an der Akis Familie ihre letzte Ruhe in fremder Erde gefunden hat. Das ist ihr einziger Anhaltspunkt. Doch schon die ersten Menschen, die ihr begegnen, haben anscheinend mit den dunklen Geheimnissen der Vergangenheit zu tun. In der örtlichen Polizeidienststelle wird
gerade der gleichaltrige Elias vernommen, der wieder einmal wegen seiner notorischen Motorradraserei festgenommen worden ist. Es stellt sich heraus, dass sich Akis Ziel ganz in der Nähe des Hauses von Elias Familie befindet. Dort – mitten im Wald – wird sie vom Vater des Jungen abgesetzt. Doch wenig später setzt Regen ein und Aki sucht eine Unterkunft für die Nacht, die sie bei den Wagners findet.
Wenige Tage später findet sie den Gedenkstein, der an den Tod ihrer
Eltern erinnert, den sie damals als kleines Kind miterlebt hatte. Zugleich gerät sie mitten hinein in einen Familienkonflikt zwischen Vater und Sohn, hinter dem mehr zu stecken scheint als nur aktuelle Missverständnisse. Aki redet nur rudimentäres Deutsch. Bald sehen auch wir die deutsche Wirklichkeit mit fremden Augen in dieser Studie über das Erwachsenwerden und über Schuld und Vergebung und die Magie der Orte, an denen sich unser Leben wendet.
Die ersten Minuten des Films, die in Japan spielen beginnen überaus stimmig mit poetischen Bildern innerer Einsamkeit. Doch erst einmal in Bayern angekommen, spürt man, dass die Autorin fremdelt. Alles wirkt distanziert, steif und klischiert – ein Eindruck der durch das leider oft einfach dilettantische und schlechte Spiel einiger Darsteller noch verstärkt wird. Klischee ist auch die Hauptfigur, die egal, was auch passiert, immerzu sanftmütig, »asiatisch« gelassen wirkt. Hinzu kommt, dass das notgedrungen geringe Budget dem Film leider anzusehen ist. Die Bilder sind stellenweise einfach nicht kinotauglich. Miyayama gibt sich viel Mühe, aber Mühe allein genügt leider nicht.