USA 1982/97 · 134 min. · FSK: ab 12 Regie: Richard Marquand Drehbuch: George Lucas, Lawrence Kasdan Kamera: Alan Hume Darsteller: Mark Hamill, Harrison Ford, Carrie Fisher, Alec Guinness u.a. |
Die Crew von Lucasfilm hat sich auch dem dritten Teil der Star Wars-Saga angenommen, um zum 20-jährigen Jubiläum des ersten Films die komplette Trilogie in neuem Gewand präsentieren zu können.
Während die Überarbeitung des Ur-Star Wars dazu diente, den Klassiker der
eigentlichen Vision von George Lucas näherzubringen, wirkt die digitale Aufbereitung von Jedi allerdings recht bemüht.
Der Film ist ja ohnehin nicht das Glanzlicht der Trilogie. Über weite Strecken wirkt er wie ein Aufguß des ersten Teils mit auf den aktuellen Stand von 1983 gebrachten special effects. Was fehlt sind das Herz und die Vision, die das Lucas-Original beflügelten; stattdessen gibt es stromlinienförmige Merchandising-Kompatibilität und reichlich Explosionen.
Die »Special Edition« verspricht verbesserte Bild- und Soundqualität und ein paar bisher nicht gesehene (und gehörte) Extras. Manche Szenen sehen nun tatsächlich etwas besser aus; vor allem der Speeder-bike Sequenz hat es gut getan, daß die Bildelemente digital neu zusammengefügt wurden und einige Schwächen der blue-screen Fotografie dabei beseitigt wurden. Allerdings hat das originale Negativ anscheinend unter der verstrichenen Zeit doch etwas gelitten, und in den dunkleren Szenen im Todesstern sind teils erschreckend viele Laufstreifen zu sehen. Und auch wenn der Sound nun über mehr Kanäle und knackig digital kommt, erreicht er doch nicht so ganz das Level, das man inzwischen von aktuellen Hollywood-Spektakeln gewohnt ist.
Am enttäuschendsten jedoch sind die Änderungen, die man gemeint hat vornehmen zu müssen, um wenigsten ein paar offensichtliche Unterschiede zur ursprünglichen Fassung aufweisen zu können. Zumeist scheint hier die pure Willkür die Computermaus geführt zu haben, und kaum eine der Änderungen bedeutet auch eine Verbesserung.
Dem Sandgrubenmonster hat man digital ein neues Maul gepinselt, mit dem Resultat, daß es nun aussieht wie Audrey II aus Little Shop of Horrors. Am Hofe Jabbas sind ein paar Kreaturen hinzugekommen – vor allem drei Backgroundsängerinnen, die bei »Jedi Rocks« mitmusizieren, einer äußerst mäßigen Nummer, die »Lakti Nek« ersetzt, das zwar auch etwas nervig, aber wenigstens lustig war.
Und
schließlich gibt es ein neues Finale, in dem der Fall des Imperators im ganzen Universum gefeiert wird. Dem fiel dann der »Yub nub«-Song der Ewoks zum Opfer, die nun ein von John Williams neu komponiertes Stück zum Schlechten geben – das den Nachteil hat, nach genau jener Art südamerikanischer Folklore zu klingen, die die netten Herren in den bunten Decken in der Fußgängerzone immer erschallen lassen. Vor allem aber haben die eingefügten Szenen und die neue Musik den Effekt,
daß jegliches dramaturgische Interesse an den Gefühlen der Hauptfiguren endgültig flöten (panflöten?) geht – und ein Film somit noch kälter wird, der ohnehin schon zu sehr nach Plastik wirkt.