Deutschland 2003 · 96 min. · FSK: ab 12 Regie: John Henderson Drehbuchvorlage: Gaby Hauptmann Drehbuch: John Henderson Kamera: Jo Heim Darsteller: Katrin Weisser, Tim Williams, Sandra Leonhard, Nic Romm, Gabriel Walsh, Seyfi Ölmez u.a. |
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Katrin Weisser und Sandra Leonhard |
Mehr als eine Million Leser, angeblich vor allem Frauen, können nicht irren – jetzt wurde Gaby Hauptmanns Roman Suche impotenten Mann fürs Leben von TV-Regisseur John Henderson fürs Kino verfilmt: Eine sichere Bank für die Macher, wenn sich auch nur jede zehnte Leserin mit ihrem derzeitigen, hoffentlich potenten Lebensabschnittsgefährten ins Kino wagt.
Der Plot beruht auf der irrigen Annahme, dass Männer entweder »gut im Bett« oder nett sind; beides gehe nicht. Man muss nur Bridget Jones noch mal ansehen, um sich zu erinnern, dass die Dinge komplizierter sind und was das Thema »Singlefrau« alles an geistreichem Komödienstoff hergeben kann – vorausgesetzt, man gibt die allzu plumpen Klischees auf, nach denen es immer gleich um »das Leben« und nicht mal nur um eine Nacht gehen muss, nach denen Frauen immer nur Respekt und Gefühle, Männer nur das eine andere wollen; vorausgesetzt auch, Darsteller und Regisseur haben Witz und Mut sich bloßzustellen.
Aber genau das alles fehlt hier. Stattdessen eine Reise in die Vergangenheit der lackierten Beziehungskomödien, die tatsächlich kein Klischee auslässt: Reiche Lofts, schicke Jobs und ein Alibischwuler, eine attraktive Frau, die »keinen abkriegt«, und so weiter...
Karin Weißer als unglückliche Carmen, die auf die titelgebende Kontaktanzeige hin nur trifft, was sie verdient, kann für noch am wenigsten – ihre Figur ist einfach nur ein bisschen langweilig, und die Chance, etwas draus zu machen, hatte sie wohl nicht. Dass David kein Traummann, sondern nur ein dröger Lächler ist, liegt aber auch an Tim Williams, der selten die Ausstrahlung eines Stoffhasen übersteigt.
Wirklich unverzeihlich aber ist die biedere, abgestandene, Moral, die der Film predigt, obwohl sie nur noch in den Köpfen älterer Drehbuchautoren existiert. Dies wird kombiniert mit altjüngferlichen Träumen vom »Mann der Lebens«, denen vor über zehn Jahren schon ein Film Harry und Sally ein hundertmal realistischeres Bild entgegenstellte, ohne deswegen weniger unterhaltsam zu sein. Auch deutsche »Romantic Comedies« verkaufen ihr Publikum schon lange nicht mehr für so dumm – in diesem Fall aber siegte die Einfallslosigkeit der Macher.