USA 1999 · 82 min. · FSK: ab 6 Regie: Bruce McCulloch Drehbuch: Steve Koren Kamera: Walt Lloyd Darsteller: Molly Shannon, Will Ferrell, Elaine Hendrix, Harland Williams u.a. |
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Katholische Schulmädchen im Superstar-Rausch |
Wir stellen uns vor: Olli Dittrich in »Gefickt eingeschädelt – Der Film«! Klingt ziemlich unmöglich, aber das ist in etwas das Prinzip, nach dem US-Kultsendung Saturday Night Live seit Jahren unscheinbare TV-Sketche zu Leinwandformat aufbläst. Mal geschieht das mit viel Erfolg (Blues Brothers, Wayne’s World), mal mit viel weniger (Coneheads, It’s Pat). Irgendwo dazwischen landet der aktuelle Streich der Talentschmiede für Hollywood-Komiker – ein Film, den die Welt nicht gebraucht hätte, der aber auch nicht stört, wo er nun mal da ist.
Es geht (keine falschen Hoffnungen, bitte) um wilde Träume katholischer Schulmädchen: Mary Katherine Gallagher (Molly Shannon mit beängstigender neurotischer Energie) befindet sich in ihrer Fantasie unaufhaltsam auf dem Weg zum Superstar – und zum ersten richtigen Kuss. Einstweilen aber lernt sie in ihrem Job als Video-Rückspulerin Dialoge alter TV-Movies auswendig, hat Jesus-Erscheinungen und macht ihre Mit-Sonderschüler zur Tanztruppe.
Den Drehbuchautoren war offenbar klar, dass das Ausgangsmaterial äußerst dünn für einen Spielfilm war: »Mary Katherine Gallaghers« Auftritte im Fernsehen hatten als einzige »Pointe« meist einen Ausfallschritt mit hochgereckten Armen zum Ausruf »Ssssuper-STAAAAR!«. Beim Versuch, auf der Leinwand keine bloße Sketch-Revue abzuliefern, wurde aber leider überkompensiert – gar zu schön steckt nun alles im kreuzbraven Handlungskorsett um den schulinternen Talentwettbewerb. Dabei sind die eigentlichen Highlights kleine, absurde Nummern wie der Knutsch-Probelauf mit einem Baum oder Marys bizarres Selbstgespräch mit ihren Brüsten. So bleibt kaum mehr als ein harmlos-nettes Komödchen zum Durchschmunzeln mit einer Prise echter Lacher. Aber merke: Kein Film, der mit einem Wasserballet beginnt, kann ganz schlecht sein.