USA 1997 · 106 min. · FSK: ab 6 Regie: Martha Coolidge Drehbuch: Robert Nelson Jacobs Kamera: Lajos Koltai Darsteller: Jack Lemmon, Walther Matthau, Dyan Cannon, Gloria DeHaven u.a. |
»Es gibt kein Zu spät, deshalb haben sie den Tod erfunden.« Dies ist nur einer der Wahlsprüche, die Charlie seinem Schwager Herb ins Ohr cremt. Während der eine trotz seines unleugbaren Greisentums freudig den Weibern nachsteigt, kommt der andere nicht über den Tod seiner Frau hinweg. Um ihn aufzuheitern, überredet Charlie seinen Kumpel zu einer Reise in die Karibik, natürlich vergißt er dabei zu erwähnen, daß sie beide unterwegs auf dem Luxusdampfer als Eintänzer arbeiten müssen. Charly freilich kann selber gar nicht tanzen und muß seinem Chef mit allerhand Tricks entgehen, um in Ruhe zu den schönen Damen ins Casino entfliehen zu können; und Herb macht seinen neuen Job so gründlich, daß sich sogleich eine reiche, einsame Seniorin in ihn verknallt. Dabei fällt ihm auf, daß sein Schwager mit seinen optimistischen Phrasen nicht so unrecht hatte.
Belanglos und durchsichtig wie jede Traumschiff-Folge darf Tango gefällig?, der kaum über Fernsehqualität hinauskommt, nur deshalb sein, weil zwei Meister der alten Komödiantenschule hier als spätberufene Gigolos brillieren. Der 78jährige Walter Matthau und der 73jährige Jack Lemmon, selbst die besten Freunde, purzeln in den letzten Jahren immer wieder mal gemeinsam durch simple Komödien und scheinen ihren Spaß dabei zu haben. Matthau poussiert mithilfe seiner Gummigrimassen schamlos mit Ladys, die seine Enkelinnen sein könnten, und Lemmon tänzelt mit seinem liebenswerten Dackelblick noch einmal als charmanter Liebhaber herum, wober er diesmal seinen berühmten Tango aus Some Like it Hot zitieren darf. Brent Spiner bietet dazu in einer Nebenrolle als schleimiger, extrem abstoßender Party-Anheizer einen schönen Kontrast zu seiner berühmten Star-Trek-Figur als Data. Wem dies alles noch zu seicht ist, den knackt Matthau spätestens bei einem absurden Schwof mit seiner Vorgesetzten, einem Kabinettstückchen weltvergessenen Klamauks. Wie eine alten Schellackplatte rauscht, knistert und eiert der Film dahin, doch wenn man die Nebengeräusche geflissentlich überhört, auch davon absieht, daß die Rhythmusgruppe nicht ganz bei der Sache war, stellt sich der Zauber der alten Melodien wieder ein.