USA 1996 · 114 min. · FSK: ab 6 Regie: Michael Hoffman Drehbuch: Terrel Seltzer, Ellen Simon Kamera: Oliver Stapleton Darsteller: Michelle Pfeiffer, George Clooney, Mae Whitman, Alex D. Durning u.a. |
Alleinerziehende Eltern? Das ist eigentlich eines jener Themen, das die Mundwinkel der Produzenten schlagartig in die Tiefe sinken läßt. Klingt einfach zu sehr nach Problemfilm. Daß dabei auch eine flotte Komödie herauskommen kann, hat Regisseur Michael Hoffmann mit Tage wie dieser bewiesen. Er hat die Liebesgeschichte zwischen einer alleinerziehenden Mutter und einem alleinerziehendem Vater als temporeiches Großstadtdrama inszeniert. Und um es gleich vorwegzunehmen: Tage wie dieser wird zwar nicht als großes Kunstwerk in die Filmgeschichte eingehen, ist aber handwerklich perfekt gemachte Unterhaltung. Langeweile jedenfalls kommt keinen Augenblick lang auf. Der Regisseur nimmt den Zuschauer nicht nur bei der Hand, er zerrt ihn regelrecht durch den Großstadtdschungel in Manhatten. Ununterbrochen klingelt das Handy, und das kleine Ding führt zu grotesken Verwechslungen. So sieht Screwball der 90er aus.
Michelle Pfeiffer spielt die ambitionierte, geschiedene Architektin Melanie Parker, die Kind und Karriere unter einen Hut zu bringen versucht. Wenn sie gerade zu einer wichtigen Besprechung muß, kippt ihr Sohn Sammy sein Eis über die Bluse. Verständlich, daß ihr da fast der Kragen platzt. Auch wenn Sammy natürlich nicht verstehen kann, daß die Karriere seiner Mutter von dem wichtigen Großprojekt abhängt, das sie gerade in Arbeit hat. Ganz ähnlich ergeht´s dem Journalisten Jack Taylor, der von George Clooney gespielt wird. Seine geschiedene Frau macht Urlaub mit ihrem neuen Mann, und dabei kann sie ihre Tochter Maggie nicht gebrauchen. Der Papa muß also einspringen und auf Maggie aufpassen. Nur wie? Dummerweise hat er gerade wegen eines kritischen Artikels eine Klage am Hals und hetzt durch die Stadt auf der Suche nach Informanten, die seine Behauptungen beweisen können.
Eigentlich wäre es ja naheliegend, daß sich die beiden Eltern gegenseitig helfen. Denn sie haben ja beide das selbe Problem. Aber die Architektin hält seit ihrer Scheidung alle Männer für skrupellose Egoisten und will daher nichts mit Jack Taylor zu tun haben. Erst nach und nach wird aus der Abneigung Liebe. Ein wesentlicher Grund dafür sind die beiden Kinder. Sie freunden sich miteinander an, und da die Eltern zu schüchtern sind, aufeinander zuzugehen, spielen sie die Kuppler. Am Ende vertragen sich die Kinder, die Eltern lieben sich, die Architektin behält ihren Job und der Journalist kann seine Story beweisen. Gewiß, eigentlich viel zu schön um wahr zu sein, aber es gibt auch brillante Dialoge, die für diese allzu banale Handlung entschädigen. Wenn etwa Clooney seinem Psychiater über sein Leben erzählt und dabei Kinder »Keks« und Frauen »Fisch« nennt, weil seine Tochter dabei ist, bleibt kein Auge trocken. Fazit: Eine unterhaltsame Komödie, die man spätestens in zwei Monaten wieder vergessen hat.
Die schöne Karrierefrau Melanie Parker, von Beruf Architektin und alleinerziehende Supermami und der hart arbeitende Zeitungskolumnist und Wochenend-Daddy Jack Taylor treffen aufeinander, beide von herben Liebesenttäuschungen gebeutelt und fest entschlossen, solchen künftig aus dem Weg zu gehen. Da sie sich anfangs sowieso äußerst unsympathisch sind, scheint sich in dieser Hinsicht auch nichts Schlimmes anzubahnen. Doch am Ende eines Tages, der von unzähligen Turbulenzen rund um die Kinder geprägt ist, werden sie einsehen müssen, daß sie füreinander geschaffen sind.
Michelle Pfeiffer, der die Rolle als alleinerziehende Emanze auf den Leib geschnitten ist, und der coole Daddy George Cloony betreiben den ganzen Tag lang eine Art Baby-Sitting-Ping-Pong, nachdem das verpaßte Schiff mit der Kindergartenklasse fröhlich davonschippert. Wie das Leben so spielt, läßt sich kein geeigneter Kinderhüter ausfindig machen, so daß die beiden versuchen müssen, sowohl ihren beruflichen, superstressigen Verpflichtungen beizukommen, als auch den Kindern einen wohlgefälligen Tag zu ermöglichen. Daß dieses Vorhaben nicht ganz reibungslos ablaufen wird, ist vorauszusehen – wie so vieles andere.
Das Publikum kann sich auf eine dialogreiche Liebesgeschichte mit traditionellen Elementen gefaßt machen. Traditionelle Elemente meint, daß eigentlich schon von Anfang an klar ist, wie der Hase läuft. Das Happy End läßt auf sich warten, und die Klischees sind nicht zu überbieten. Das unschöne Yuppie-Getue mit Karierrefrau und -mann und nicht zu vergessen das Handy, welches eine tragende Rolle in dem Film einnimmt, stört aber weiter nicht dank der schauspielerischen Leistung der beiden Hauptakteure. Man stelle sich die gleiche Geschichte mit deutscher Besetzung vor (z.B. Katja Riemann und Thomas Heinze). Da haben amerikanische Produktionen doch noch etwas für sich...