USA 1995 · 101 min. · FSK: ab 12 Regie: Carl Franklin Drehbuch: Carl Franklin Kamera: Tak Fujimoto Darsteller: Denzel Washington, Tom Sizemore, Jennifer Beals, Don Cheadle, Maury Chaykin u.a. |
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Los Angeles, 1948. Ezekiel Rawlins, genannt Easy (Denzel Washington), ein junger, arbeitsloser Schwarzer erhält von einem dubiosen Weißen einen 100-Dollar-Job, bei dem Easy die verschollene Verlobte des reichen Bürgermeisterkandidaten Carter wiederfinden soll. Da die Dame, Daphne Monet (Jennifer Beals), eine Vorliebe für schwarze Gesellschaft haben soll, beginnt Easy seine Suche sogleich in einem illegalen schwarzen Jazz-Club, doch schon die erste Informantin, die ihm etwas über Daphne erzählt, wird am nächsten Tag ermordet aufgefunden, so daß Easy selbst unter Mordverdacht gerät. Bei allen weiteren Ermittlungen wird Rawlins zwar einerseits immer weiter in die Intrigen verschiedener Gangster und Politiker verstrickt, entwickelt aber andrerseits zunehmende Fähigkeiten in seiner neuen Aufgabe als Privatdetektiv.
Die schwarze Serie, eine Reihe von Kriminalfilmen der Vierziger Jahre mit Humphrey Bogart und James Cagney als Hauptprotagonisten, war einst stark inspiriert durch die Detektivromane von Raymond Chandler und Dahiell Hammett, und hat durch die Verfilmung von Walter Mosleys Roman Devil in a Blue Dress einen späten Zuwachs bekommen. Der Film bietet eine Art glattpolierte, aber nicht unwürdige afro-amerikanische Variation von Chandlers Marlowe-Geschichten mit Denzel Washington als skeptischem und a ufrichtigem Schnüffler, mit Jennifer Beals als undurchschaubarer Klassefrau und vielen längst klassischen Schauplätzen wie der Speakeasy-Kneipe, der Villa des Krösus oder der umkämpften Hütte im Wald. Die Geschichte wird von Regisseur Franklin in einer beeindruckenden Vierziger-Jahre-Ausstattung präsentiert, wobei vor allem die Dynamik des Szenenaufbaus Spannung erzeugt, die Gesamthandlung kann dem Zuschauer ziemlich wurscht sein – auch dies eine Parallele zu Chandler. Ein guter Teil des Suspense erwächst daher eher aus der Tatsache, daß der Film im Jahre 1948 spielt, einer Zeit der Rassentrennung in den USA, aber auch des wachsenden Selbstbewußtseins der schwarzen Bevölkerung; man sieht Rawlins der Wilkür gegenüber den weißen Machthabern augesetzt, im steten Entscheidungskampf zwischen Aufbegehren und Unterwerfen, zwischen Zurückschlagen und Maul-halten.
Der Soundtrack, fast ausschließlich bestehend aus Rhythm-and-Blues und Bebop, also gleichermaßen revolutionierender, schwarzer U- bzw E-Musik, fungiert so nicht nur als Untermalung, sondern auch als inhaltliche Ergänzung. Vollinhaltlich sei übrigens auf jeglichen Dolby-Stereo-Sound geschissen, solange es so schöne Musik zu hören gibt.