USA 1996 · 117 min. · FSK: ab 6 Regie: Harold Ramis Drehbuch: Chris Miller, Hary Hale Kamera: Laszlo Kovacs Darsteller: Michael Keaton, Andie MacDowell, Harris Yulin, Richard Masur u.a. |
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Regisseur Harold Ramis hat’s das Zeitproblem angetan. In seinem Erfolgsstreifen Und täglich grüßt das Murmeltier hat er seiner Hauptperson mittels temporaler Schleife die Zeit gegeben, sich frei zu entfalten und endlich ein besserer Mensch zu werden. Im Erfolgsnachfolgefilm Vier lieben Dich leidet Michael Keaton, alias Doug Kinney, am Zeitmangelsymptom Streß und auch er bekommt eine eher ungewöhnliche Lösung: Klonen!
Der Klon – »Zwei« wie er ihn einfallsreich nennt – erledigt von nun an seinen Job und so fühlt sich Doug nur noch durch Hausarbeit und Kinder vom Golfen abgehalten. Also muß »Drei« (Klon Nummer zwei) her um diesen Bereich zu übernehmen. Erst eins, dann zwei, dann ... »Vier« kommt als Kopie von zwei und wie das die Kopie einer Kopie so an sich hat, bleiben Qualitätsmerkmale auf der Strecke: »Vier« ist struntsdoof, ernährt sich ausschließlich von Pizza und Cola und scheint ins Drehbuch geschrieben, um auch die Dumm und Dümmerer-Fans im Publikum zu bedienen. Schließlich befinden wir uns ja in einer Komödie!
Nun gibt es also vier mal Michael Keaton in einem Film und der Spaß soll darin liegen, daß es keiner merken und jeder jeden verwechseln darf. Eine Verwechslungskomödie also, die mit dem Mittel moderner Filmtricks bzw. – inhaltlich – moderner Gentricks dadurch perfektioniert ist, daß vier wirklich identische Personen über die Leinwand hektiken. »Wirklich identisch« nur äußerlich, denn natürlich haben 1-4 völlig verschiedene Charaktere: Doug ist Durchschnittsamerikaner, Bauingenieur, kleines Haus, Familie, wenig Zeit. »Zwei« ist der Macho, der Beruf und Sekretärin übernimmt, »Drei« liebt seinen Haushalt und wird folgerichtig als tuckiger Weichling dargestellt und »Vier«, na ja, »Vier« ist einfach nur doof!
Konfrontiert mit so viel Widersprüchlichkeit, verläßt Dougs Frau Laura, dargestellt von Andie MacDowell, schließlich ihren Mann und dieser muß, wie schon Bill Murray im Murmeltier, zu sich selbst finden um (wieder) zu ihr zu finden. Eine harmlos-nette Botschaft am Ende eines harmlos-netten Films, die jedoch in Ramis' Vorgänger sehr viel lustiger und charmanter verpackt war.