Sie waren schon auf dem Mond und in The Wrong Trousers mussten sie einen verbrecherischen Pinguin hinter Gitter bringen, doch diesmal haben Wallace und sein treuer Hund Gromit ihr bis jetzt wohl aufregendstes und irrwitzigstes Abenteuer zu bestehen. Ihr neuer Job als Reinigungsspezialisten führt die beiden in den Laden der schönen Wendolene Ramsbottom, die aussieht wie Wallace mit Maggie Thatcher Perücke und in die sich Wallace unsterblich verliebt, ohne zu ahnen in was für eine dunkle Affäre er sich dadurch verstrickt. Wendolenes fiese Cybertöle Preston ist nämlich verantwortlich für die Entführung von Hunderten von Schafen, die er mit Hilfe von Wallaces neuer Erfindung zu Hundefutter verarbeiten will. Als die beiden Hobbydetektive ihm dabei auf die Spur kommen, lenkt er eiskalt den Verdacht auf den unschuldigen Gromit der daraufhin in die Einzelhaft wandert. Doch Wallace und dem reizenden Schaf Shaun gelingt eine tollkühne Rettungsaktion. Die Jagd auf den wahren Täter beginnt...
Wallace und Gromit Schöpfer Nick Park ist wahrscheinlich der einzige Regisseur dessen sämtliche Filme für den Oscar nominiert wurden. So natürlich auch A Close Shave. Und das völlig zurecht. Sein neuester Streich ist Lovestory, Drama, Detektivgeschichte und Actionfilm in einem und legt dabei ein dermasenes Tempo und einen solchen Ideenreichtum vor, daß man damit normalerweise zehn Filme drehen könnte. Überall gibt es geniale Details und Anspielungen auf andere Filme, u.a. Indiana Jones und Terminator, zu entdecken. Zwei- bis dreimaliges Ansehen ist da fast schon Pflicht. Sein größtes Plus aber sind die »Hauptdarsteller«: Wenn Wallace ein zweisilbiges Wort sagt braucht er dafür sechs verschiedene Gesichtsausdrücke. Welcher menschliche Actionstar hat schon ein so großes mimisches Repertoire? Sylvester Stallone bräuchte dafür mindestens drei Filme. Mit Parks Figuren leidet, fiebert und lacht man mehr als mit so manchem echten Schauspieler.
Daß nicht alle Kurzfilme in dieser Zusammenstellung dieses Tempo und Niveau halten können versteht sich da fast von selbst. Dennoch gibt es auch hier einige Perlen: Not without my handbag, ein grelles Horrorstück im Stil von Tim Burton oder das eigenartig, absurde Pop. Oder Nick Parks Werbespots für die britischen Elektrizitätswerke die zeigen daß in England sogar Werbung komisch sein kann. Glückliche Briten.