Deutschland 1996 · 89 min. · FSK: ab 12 Regie: Sharon von Wietersheim Drehbuch: Andrea Sixt Kamera: Gerard Vandenberg Darsteller: Tobias Moretti, Christiane Paul, Juraj Kukura, Ralf Bauer, Nadeshda Brennicke u.a. |
Die Beziehung von Rhoda und Max leidet an Maxens beruflichem Engagement. Als er sie einmal zu oft versetzt, beschließt Rhoda, sich um ihre eigene Karriere zu kümmern und sich einen Liebhaber zu suchen. Beides klappt.
Nichtswürdiger, verwünschenswerter, erbärmlicher Dreck.
Es muß ja offensichtlich irgendein sehr dringendes Bedürfnis im Lande bestehen bei den Samstagabendpopcornfressern, die eigene Unzulänglichkeit auf der großen Leinwand vorgeführt zu bekommen, sonst würden diese mittelmäßigen bis unsäglichen Fernsehfilmchen kaum in die großen Kinopaläste geraten. Da wird also nun so lange nach dem Wortmann-Rezept gebacken, bis endgültig allen schlecht geworden ist. Soll er doch ruhig verdunsten, der deutsche Film, dann haben wir wieder Zeit zum Lesen.
Diese Hoffnung findet neue Nahrung, denn irgendein geld- und karrieregeiles Pack, die Namen sind tunlichst zu verschweigen, hat sich da mit Workaholic ein beonders niederträchtiges Lustspielfragment zuammengeschustert. Der Gute Ton und die angeborene Scheu vor extremen Kraftausdrücken verbieten es, die einfallslose, verlogene, hirnverbrannte und auch noch langweilige Story genauer nachzuerzählen. So viel muß reichen: Schicke Wohnung, junge Liebe, Klaviermusik bei Trennungsschmerz, Quotenschwule, Karrieredruck, Rockmusik bei Kamerafahrten, Geschlechtsverkehr an ungewöhnlichen Schauplätzen und ein süßer, kleiner Hund.
Zwei Aussagen der Regisseurin: 1. »Wir zeigen die Dinge, wie sie sind.« Eine knirschende Unverschämtheit von einer Lüge. 2. »Wir sind frecher.« Das ist wahr, zwar nicht in den Details, dafür aber im Gesamtwerk. Standardschlußatz: Sollte Workaholic an der Kinokasse erfolgreich sein, was Gott verhüten möge, dann hat das Vaterland nach dem Superweib und Schlafes Bruder nicht trotz, sondern gerade wegen dieses Erfolges einen neuen kulturellen Tiefpunkt erlangt. Danke.