69. Berlinale 2019
Berlinale-Bashing? Von wegen! |
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Udo Kier in »Holy Beasts«, Sektion Panorama | ||
(Foto: Batu Films / Berlinale) |
»Coming to the Berlinale for the last 18 years is like visiting someone you once were in love with dying of cancer.«
Ein wohlbekannter britischer Filmkritiker, 2019 im Gespräch.
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An den letzten Tagen haben sich die Kollegen des Perlentaucher richtig Sorgen um mich gemacht: »An der Grenze zum Herzanfall« sah mich Thomas Groh, vor lauter Ärger, wie sehr mich die Berlinale zum Griesgram macht. Aber alles überstanden, danke übrigens, lieber Perlentaucher fürs häufige Verlinken. Nur eine Anmerkung sei erlaubt: Man hätte außer der Haltung des Ärgers über die eigene Stimmung auch noch ein paar der vielen Argumente zitieren dürfen, die es in dem Text ja auch gab.
Aber egal, jetzt müssen die Leute halt vom Perlentaucher weg wieder auf Artechock klicken, denn hier kann man das ja alles nachlesen, genau wie unsere leider unverlinkte prägnante Gegenstimme zur allgemeinen Schanelec-Lobhudelei.
Ansonsten: Ja, mir geht’s gut – im Gegensatz zu allen, die letzte Woche von Fieber und Grippe des Berlinale-Virus gepackt wurden, der angemessenen körperlichen Antwort auf dieses Festival in seiner jetzigen Gestalt, und die jetzt noch tagelang
abhusten müssen, bin ich nicht krank geworden.
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Das gibt Gelegenheit, nochmal ein paar andere Dinge zurechtzurücken: Allgemein gibt es manche, die meine Texte hier und anderenorts als »Berlinale-Bashing« missverstehen, oder es für Miesepeterei halten, Griesgrämigkeit, oder dergleichen Vorurteile, die immer dann gegen Kritik ins Feld geführt werden, wenn man nicht argumentieren will. Es bleibt ein großes Missverständnis, von dem auch Kollegen nicht verschont werden.
Denn Kritik zu üben, hat mit schlechter Laune
nichts zu tun, sondern eher mit enttäuschter Liebe – denn eben weil ich Filmfestivals so liebe, besonders die Berlinale, die mir 1997, 98, 99, 2000, 2001 (erst dann fuhr ich erstmals nach Venedig) die Augen geöffnet hat, was ein Filmfestival sein kann, eben weil ich so optimistisch bin, dass ich überzeugt bin, dass eine viel bessere Berlinale möglich ist, gerade deshalb finde ich es halt sehr schade, dass nur in Deutschland manche immer noch nicht begriffen haben, was für ein
Zyniker und egozentrischer Machtmensch Kosslick ist, und wie sehr seine Entourage aus Höflingen die Berlinale ruiniert haben. Nur darum empört es mich, lässt es mich eben nicht kalt, zu erleben, dass jetzt nicht nur von der Berlinale-Propagandaabteilung so getan wird, als hätte es vor Kosslick keine Berlinale gegeben, und als wäre nach ihm keine möglich.
Als Optimist und wohlwollender, antimiesepetriger Charakter blicke ich dagegen voller Vorfreude auf die Berlinale der Zukunft
unter Carlo Chatrian und Mariette Rissenbeek – das kann nur viel besser werden. Und schlechter ginge es nur, wenn Donald Trump neuer Berlinale-Direktor würde!
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Das ganze Rumgeduze, das »Danke, Dieter!«, das »Du bist ein unnachahmlicher, herzlicher, authentischer, liebenswürdiger Festivalleiter! Unvergesslich! Du wirst immer ein Teil der Berlinale sein.« ist nicht njr vollkommen übertriebener Quatsch, es ist geschmackloser Stilverfall, Geschmacksverirrung, bestenfalls Fantum, und hat mit Filmkritik wie immer man sie verstehen will, nichts zu tun.
Die Filmwelt kommt nach Berlin, weil Dieter Kosslick das gewisse Etwas hat;
»Dieter Kosslick hat die Berlinale zu einem der wichtigsten Festivals der Welt gemacht.« – nur zwei Zitate aus der oberpeinlichen Abschlussgala vom Samstag – sie zeigen: Die Berlinale allein ist nicht das Problem; wir brauchen in den nächsten Jahren eine Entkosslickisierung des deutschen Films.
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Klar, dass es dann auch – glücklicherweise nur wenige einzelne – Stimmen gibt, denen nicht anderes einfällt, als dass sie glauben, das Lob der kommenden Leiter diene dazu, »mich anzubiedern, indem ich Vorgänger diskreditiere«.
Das verrät sowieso nur etwas über das Denken derjenigen, die so argumentiert. Zudem: wer kritisiert, diskreditiert nicht. Kritik ist ein Zeichen von Respekt – das hat sich in manchen Kreisen noch nicht herumgesprochen.
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Vor einem Jahr schrieb an dieser Stelle die Kollegin Dunja Bialas: »'Die Berlinale ist Scheiße!', schleudert mir ein Berliner Kollege entgegen. Hm, denke ich mir, die Berlinale ist alles mögliche, aber bestimmt nicht Scheiße. In manchen Kreisen aber ist es sinnlos geworden, ein Gespräch über die Berlinale zu beginnen. Hass und Wut kommen einem entgegen, wenn man nachfragt. In einer öffentlichen Diskussionsrunde, die während der Berlinale abgehalten wurde, polemisiert ein
Filmemacher, das Programm der Berlinale, so wie es ist, könnten auch Affen zusammenstellen....
Nur in Berlin, so habe ich den Eindruck, können Debatten derart hoch kochen. Das wirkt dann auch mal provinziell. Stichwort: die Besetzung der dffb-Leitung. Stichwort: die Volksbühne und Chris Dercon. Stichwort: Kosslick und die Berlinale.«
Das ist mir eine zu läppische Erklärung. Mit Berliner Provinzialität (die dann von der Münchner urbanen Gelassenheit durchschaut wird??) hat das überhaupt nichts zu tun.
Auch Bürger der Provinzstädte London, New York, Paris, Wien und Istanbul sehen die Berlinale ähnlich.
Und auch Bialas musste dann zugeben: »Noch wird Berlin als europäisches A-Festival in einem Atemzug mit Cannes und Venedig genannt. Doch es verliert an Renommee, zu unbedeutend, zu divers sind die programmierten Filme.«
Also! Darum geht es doch.
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»Gerade mag ich diesen Wartezustand ganz gern, bringt etwas Ruhe. Ich habe selten eine Berlinale weniger herbeigesehnt wie die diesjährige. Hat auch was.« – ein Freund hat im Vorjahr am Tag vor der Eröffnung für sich seine Stimmung so auf den Punkt gebracht, und damit auch meinen eigenen Geisteszustand.
Wir schleppen uns hier nur noch hin, weil wir halt als Journalisten Geld verdienen müssen, und weil zu viele immer noch auf die Berlinale hereinfallen, oder halt glauben,
sie müssen berichten.
Man könnte diesem ganzen Berlinalequatsch, dem populistischen Gesülze von »Publikumsfestival« sofort ein Ende setzen, wenn man einfach mal gar nicht berichten würde. Einfach nix, auch keine Verrisse. Aufmerksamkeitsstop. Narzissmusstop. Und Schlussstrich, und dann Neustart dieses theoretisch so tollen Festvals.
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Man würde der Filmkultur in Deutschland damit einen großen Dienst erweisen. Stattdessen sollte man ausführlich von Graz und der Diagonale berichten, von Kopenhagen, von BAFICI, von Belgrad, von Filmfestivals also, wo mit ungleich geringeren Mitteln tatsächlich Filmkultur zelebriert wird, nicht Filmunkultur, wie in Berlin.
Das ist natürlich ein Wunschtraum, der einer bleiben wird.
Das wäre Cinephilie.
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Cinephilie ist nicht Wohlfühlkultur. Ist nicht heitere Versöhnlichkeit. Ist nicht »wir sind alle in einem Boot«. Ist aber auch nicht sich abschotten und mit der »Kampfgruppe Schanelec« in den Untergrund gehen.
Es ist Streit. Thekla Dannenberg schrieb im Perlentaucher hinreißend pathetisch und angemessen über Rob Garvers »What She Said« über Pauline Kael: »Pauline Kael schrieb in einer Zeit, als die wichtigsten intellektuellen Debatten über Kunst, Ethik und Ästhetik in Filmkritiken und mit existenzieller Dringlichkeit ausgetragen wurden, als Filmkritiker wichtige Gäste in den Talkshows der Fernsehsender waren. André Bazin, Manny Farber und der unvergleichliche Robert Warshow hatten bewiesen, dass Kritiken nicht Leserservice sind, sondern Essays von höchstem intellektuellen Rang. Jean-Luc Godard und François Truffaut, Ingmar Bergman und Akira Kurosawa hatten gezeigt, dass Filme kein Eskapismus sind, sondern Kunst. Und alle waren überzeugt, dass es ohne Kritik keinen Fortschritt im Film geben könne. Tempi passati.«
Nur der Quietismus des letzten Satzes ist Ideologie. Wenn diese Zeiten vergangen sein sollten, dann müssen wir den Lauf der Zeit eben umkehren. Re-Evolution heißt: Rückkehr zur natürlichen Entwicklung.
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Wir aber haben keine Streitkultur bei uns. Zur Zeit. Im letzten Jahr kniff Christiane Peitz, mit mir im Radio über die Berlinale zu diskutieren, weil sie weiß, dass ich die Dinge, auch ihre Interessen und die ihres Verlags beim Namen nennen könnte.
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Immerhin sind sich alle einig, dass der diesjährige Jahrgang »äußerst dünn« war (so Andreas Busche im »Tagesspiegel«: »So ereignis- und höhepunktarm war lange kein Wettbewerb mehr«, ohne »neue Impulse oder eine Neugier an aufregenden Kinobildern«).
Nur das Panorama war überraschend gut: Über Laura Amelias Holy Beasts mit Geraldine Chaplin und Udo Kier schrieb Barbara Wurm in der taz: »große Auteur-Kunst ... Unaufdringlich perfekt die Perspektiven und Winkel der Kameraführung Cárdenas, subtil die Nähe zu den Charakteren, hochkomplex die Dramaturgie. ... Weit weit weg von MeToo & Co. Sexy, intelligent cinema. Soll es geben.«
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Ein Filmkritiker aus der Türkei (ich schreibe hier keine Namen, weil die betreffenden Menschen dann nur Ärger mit der Presseabteilung der Berlinale kriegen): »Als ob er die Berlinale groß gemacht hätte, als ob er den deutschen Film groß gemacht hätte – lächerliche Lügen und Propaganda!«
Jonathan Romney im »Guardian« resümiert: »If film festivals were banquets, the signature dish of a vintage Cannes would be a rich, piquant bouillabaisse; of a good Sundance, a juicy burger dripping with relish. In Berlin, however, we‘ve learned to expect something more like a tofu bratwurst with extra broccoli. This festival tends to be stodgy and not obviously appetising, but you generally hope that it will at least be good for you. This year it was barely that, and the broccoli
was decidedly wilted.«
Best documentary: 'What She Said: The Art of Pauline Kael', Rob Garver‘s portrait of the influential, combative film critic, maker of reputations and ruthless scourge of mediocrity. She would not have been amused by this year‘s Berlinale.
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Von den Kollegen des Radio erfahre ich: BBC ist dieses Jahr nicht gekommen. Radio France macht seine übliche Sondersendung nicht mehr. Die Schweden sind weg. Ein internationaler Publizist erzählt weiter: Die New York Times ist nicht da. Aus anderen Ländern kommt nur die Hälfte oder ein Drittel der üblichen Journalisten.
Mit Pressesterben hat das nichts zu tun. Denn nach Cannes und Venedig kommen alle. Dies ist Berlinalesterben.
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Es sind nicht nur Filmkritiker, die es satt haben: »Ein Hohn, er hat sie ruiniert die ganze Berlinale« sagt ein deutscher Filmemacher, der auch schon da zu Gast war. Und es stimmt: Die Berlinale ist ruinös und ruiniert von diesem Suppenkasper, den sie als »Mister Berlinale« feiern, blödes Pfeifen im Wald.
Ein anderer Regisseur, auch überaus regelmäßiger Berlinale-Beteiligter, schreibt: »Zu dem Thema der immer wieder mantra-artig wiederholten
›Publikumsfestival‹-Behauptung: ›Wenn das wirklich so wäre, dann müsste es ja unter den Filmen viele Filme geben, die heiße Ware für Verleiher, TV-Sender und Home Ent-Anbieter oder Lizenzware für die VOD-Plattformen wären.
Aber genau das fehlt auf der Berlinale. Es gibt laut den Verleihern und Buyern, mit denen ich sprach (auch deutsche Indies, die Dieter immer verteidigten) genau eben KEINE Ware, die man unbedingt haben muss und kaufen will. Man will eben auch
im offiziellen Programm Sachen haben, die heiß besprochen werden, die alle auch nach der Berlinale noch sehen wollen, in welcher Nische oder Plattform auch immer..., die man aber eben unbedingt kaufen will... Genau das fehlt diesem Festival. Politisch korrekte Ware kann nur beim Festival hochjazzen... Und genau die hier fehlenden Filme gibt es auf den anderen Festivals, die angeblich so elitär wären, wie Cannes, da findet man diese »Ware«, die man kaufen kann und dann zum Publikum in aller
Welt findet...‹«
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Der Markt übrigens lief in diesem Jahr auch schlecht. »Der Sonntag fühlte sich an wie sonst der Mittwoch« erzählte eine Teilnehmerin. Das lag auch daran, dass die Berlinale nichts Besseres zu tun hat, als Akkreditierten nach Jahren plötzlich den Marktzugang zu verweigern.
Die Gespräche mit Marktmenschen sind härter, klarer im Urteil, auch über die Berlinale.
Auf der Chilenischen Party tummeln sich alle Latinos. Der argentinische Regisseur Martin Rejtman fühlt sich an das »Abasto«-Viertel in Buenos Aires erinnert, wo das BAFICI ein paar Jahre unglücklich residierte. »Als ich das letzte Mal hier war, war das Festival noch an einem anderen Platz – gottseidank wohne ich in Neukölln.«
Als ich zum Auftakt davon erzählte, dass mir der Potsdamer Platz inzwischen wie ein einziges Schwarzes Loch vorkommt, hatte ich in meiner Aufzählung ersatzlos geschlossener Ort noch nicht bemerkt, dass auch das »Lutter & Wegener« im Weinhaus Huth zu ist. Die Deutsche Bank-Filiale übrigens auch.
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Miserabel ist auch die Pressebetreuung: Dabei ist die Akkreditierungsgebühr für Journalisten in Berlin inzwischen so hoch, wie nirgendwo sonst. In den letzten Jahren wurden aber immer mehr Pressevorführungen gestrichen. Ebenso gestrichen wurde mehreren Kollegen das »T« für die Vorführungen für Tagespresse. Denn nicht nur Cannes kennt Hierarchien innerhalb der akkreditierten Journalisten.
Auf meine Nachfrage bekomme ich folgende Info: »vielen Dank für deine Nachricht. Tagesakkreditierungen (T) sind für die Print-Journalisten vorgesehen, die aufgrund ihrer print-deadline die vorgezogenen Pressevorführungen besuchen müssen.«
Diese Auskunft der Presseabteilung ist schlicht unwahr: Denn Radio-Kollegen wie Knut Elstermann oder Moritz Hohlfelder oder sämtliche TV-Kollegen vom BR haben ein »T« ohne Printberichterstatter zu sein.
Zumindest eine wahre
Auskunft wird man sich aber doch erhoffen dürfen.
Im Berlinale-Programmheft führt man keine Herkunftsländer mehr auf. Aus Versehen, oder aus Absicht?
Im CX 7 war am Samstag um 14 Uhr ein Film zuende. Erst um 19 Uhr beginnt die nächste Vorstellung. Fünf Stunden steht das größte Kino im Cinemaxx einfach mal leer. In Venedig und Cannes gäbe es Akkreditierten-Einlass. Eine Pressevorstellung, Wiederholung irgendeines Renners, oder notfalls des Schanelec-Films, den auch nicht alle gesehen hatten.
Schon seit Jahren gibt es keinen Katalog mehr. Auch hier ist die Berlinale das einziges Festivals das sich das erlaubt. Angeblicher Umweltschutz – die armen Bäume – ist reiner Vorwand. Man will Geld sparen. Einen Katalog könnte es auch als pdf geben, oder nur gegen hohen Aufpreis für die die ein Erinnerungsstück auf Papier wollen.
Erstmals gibt es nun auch kein zuammenfassendes Programmheft mehr. Stattdessen ein einziges Durcheinander, Kraut und Rüben,
Vereinzelung der Sektionen in kleinen Schlabberheften. Cineplexierung der Berlinale: Wer eine Karte für X nicht bekommt, kauft Y, am Ende ist auch Z ausverkauft.
Im Netz auf dem Smartphone muss man wissen, was man sucht, man gibt dann Mexiko oder Panorama oder Christian Petzold ein.
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Am Montag gibt es vor einer Pressevorführung Gelegenheit zum Gespräch mit Shane Danielsen, der mal das Edinburgh-Filmfestival geleitet hat und mit Nick James, Chefredakteur von »Sight & Sound«, der Kosslicks Arbeit noch viel länger verrissen hat, als jeder andere im Raum, bis er dann irgendwann in die Jury geladen wurde. »Es war ein nicht so schlechtes Jahr, wie diesmal.« Beide erzählen wenig schmeichelhafte Anekdoten über den ausgeschiedenen Direktor. Aber die behalten wir für uns, so lustig sie sind, ist es dafür zu spät.
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Man muss nicht mehr alles schreiben. Wenn aber wie bei so vielen Kollegen, Seriosität vornehmes Schweigen heißen soll, dann sollen andere seriös sein, dann bin ich gerne unseriös.
(to be continued)