Gemeinsam sind wir stark! |
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Immer noch strahlend: Das Filmmusical Der Zauberer von Oz ist über 75 Jahre alt. |
Von Natascha Gerold
Überall glitzert»s, flittert‘s und klingelt«s – es weihnachtet wieder in der Stadt. Toll, was es da alles zu sehen gibt, es ist aber noch schöner, wenn man obendrein etwas spüren kann. Dafür ist das Kino der perfekte Ort. Hier haben Gefühle Platz, und niemand, weder Kinder noch Erwachsene, brauchen sich zu schämen, wenn sie mit ihren Helden auf der Leinwand leiden oder Angst um sie haben.
Mit den Winterfilmtagen, dem KinderKino spezial im Gasteig, kann man sich wunderbar auf Weihnachten einstimmen: Geborgenheit und Freude, dass man mit denen zusammen sein kann, die einem wichtig sind – das ist doch das, worum es an Weihnachten, aber auch irgendwie in allen vier Filmen geht. Und so wie das Weihnachtsfest für alle da ist und keine Grenzen kennt, sind auch die Filme aus verschiedenen Ländern und erfüllen, was gute Kinderfilme laut einer Umfrage des Kinderkinos München aus Sicht der jungen Kinofans ausmachen: Alle vier haben ein Happy End, das man nicht gleich errät, sind spannend, oft lustig und verschweigen nicht, dass es im Leben auch manchmal traurig zugeht.
So ist der kleine Bertil in Nils Karlsson Däumling (18. Dezember) oft betrübt und allein, vor allem nach dem Tod seiner Schwester Märta. Bis er unter seinem Bett den kleinen Nils Karlsson Däumling entdeckt. Der Winzling wohnt dort hinter einem Mauseloch und verrät Bertil ein Zauberwort, mit dem er genauso klein werden kann wie er. Jetzt könnten die beiden ungestört zusammen sein, wenn da nicht Nils‘ unangenehme Vermieterin wäre. Der Film basiert auf einer Erzählung der schwedischen Autorin Astrid Lindgren. Ganz anders als der deutsche Schriftsteller Michael Ende, der einst sehr unglücklich mit der Verfilmung seiner „Unendlichen Geschichte“ war, konnte sie bei der Entstehung von Nils Karlsson Däumling intensiv mitmachen und sogar neue Figuren dazu erfinden.
Spannende Geschichten muss man sich aber nicht immer ausdenken: Wenn man genau hinschaut und sich für das interessiert, was die Welt so an Wundern hervorbringt, ist das oft Stoff für einen aufregenden Dokumentarfilm. Wie zum Beispiel für Die Reise der Pinguine (Freitag, 19. Dezember). Der Regisseur und Antarktisforscher Luc Jacquet hat Kaiserpinguine ein ganzes Jahr während ihres beschwerlichen, spannenden und gefährlichen Überlebenskampfs im Packeis begleitet: In faszinierenden Bildern und unglaublichen Farben bekommen wir gezeigt, wie sie unermüdlich über Felsen klettern, Schneestürmen trotzen, sich intensiv um einander und um ihren Nachwuchs kümmern. Vielleicht bekommt so mancher junge Zuschauer daraufhin Lust, den Zeichentrickfilm Happy Feet (nochmal) anzuschauen und zu überprüfen, ob die Kaiserpinguine in der Antarktis darin gut getroffen sind.
Nicht ganz so hart wie für die Pinguine, aber auch ziemlich gnadenlos sind die Zeiten für die Familie Cirulitis in Aufregung um Weihnachten (Samstag, 20. Dezember). Die Geschichte spielt in einer kleinen Stadt in Lettland in den 1920er-Jahren, wo ein arbeitsloser Musiker seine Familie mit dem Bisschen ernähren muss, was die wenigen Klavierstunden bei der untalentierten Konkordia einbringen. Das
klingt nach trüben Aussichten auf ein gelungenes Weihnachtsfest – wenn da nicht seine fünf Kinder wären. Die Rabauken sorgen mit Witz, tollen Ideen zur richtigen Zeit und den Herzen am rechten Fleck für Wirbel, Spaß und jeder Menge Tempo in dieser hochmusikalischen Weihnachtskomödie.
Aufregung um Weihnachten ist im Jahr 1993 entstanden. Wenn wir die beiden letzten Ziffern
herumdrehen, landen wir in dem Jahr, wo einer der schönsten und bekanntesten Märchen-Musicals der Filmgeschichte gemacht wurde. In Der Zauberer von Oz (Sonntag, 21. Dezember) gerät Dorothy mit ihrem Hund Toto in einen Wirbelsturm und fällt mit ihrem Häuschen im Land Oz ausgerechnet auf die „Hexe des Ostens“. Dorothy will so schnell wie möglich wieder nach Hause, zumal die böse
„Hexe des Westens“ sich für den Tod ihrer Schwester an dem Mädchen rächen will. Doch zum Glück findet Dorothy in Oz neue Freunde, die sich mit ihr zum Zauberer aufmachen, der angeblich weiß, wie sie zurück nach Kansas kommt. Und obwohl der Weg nach Hause unerreichbar scheint, gibt Dorothy nicht auf. Schließlich ist sie nicht alleine, und wenn man sich gegenseitig hilft, lassen sich Hürden überwinden, so groß sie auch scheinen mögen.
In diesem Sinne – allen großen und kleinen Kinofreunden: fröhliche Weihnachten zusammen!
Die Winterfilmtage sind eine Spezial-Reihe des Großen KinderKino vom 18. bis 21. Dezember 2014 und finden jeweils um 15 Uhr im Vortragssaal der Bibliothek im Gasteig statt. Die Winterfilmtage sind eine Veranstaltung der Filmstadt München.